MM und Familie

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  • hjoerdis
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  • 08. Jan 2019 20:08
  • Hallo,
    
    im Thread "Heute habe ich mich geärgert" war heute eine Diskussion übers Abnehmen und das entsprechende Kochen mit Familie entstanden.
    Zwergilein und tq-Freak berichteten, daß sie doppelt kochen, für sich und für die Familie, was teilweise auf Unverständnis stieß.
    
    Da der dortige Thread eigentlich für etwas anderes ist, dachte ich mir, daß ich meinen Senf in einem eigenen Thread dazugebe,
    vllt kann ein Moderator die dortigen Beiträge hier sinnvoll einfügen? (Ich weiß nicht, was ein Moderator hier bewerkstelligen kann.)
    Ich denke, daß die Frage, wie man das alles mit Familie hinkriegt, sich manch einem stellt, so daß ein eigener Thread sicher nicht verkehrt ist.
    
    Zwergilein, tq-freak und alle anderen Mütter, ich weiß, wie schwierig das sein kann...
    
    In meiner ersten großen Abnehmphase mit WW vor ca. 15 Jahren hatte ich als Familienfrau meinen Mann und drei halbwüchsige Kinder zu bekochen.
    (Keine Angst - mein Mann kann kochen. Sehr gut sogar.)
    
    Zu Anfang war alles okay. Sie fanden die neuen Rezepte interessant, sie fanden's auch cool, daß ich abnehmen wollte.
    Aber das geht ja nicht in 8 Wochen...
    So ganz allmählich kam der Ruf nach "gescheitem" Essen. Meine "neue" Kocherei ging ihnen allmählich offenbar ziemlich auf den Geist.
    Das war damals nicht schön für mich - und hat mir für lange Zeit die Freude am Kochen für die Familie genommen.
    Ich erinnere mich an einen schrecklichen Urlaubstag, an welchem es wegen meines Ratatouilles den in unserer Familie unvergessenen Ratatouillestreit gab... Ich habe an dem Tag bitterlich geweint. Weil ich das Gefühl hatte, daß alle gegen mich sind und sich meinem Ansinnen abzunehmen in den Weg stellen.
    
    Mein Mann kocht sehr leckeres Essen. Wenn er damals gekocht hat, hat er so gekocht, wie er es meinte.
    Hat er Sößchen mit Sahne gekocht, habe ich das als Angriff empfunden und mich geärgert, statt mich zu freuen, daß er für uns kocht.
    Und die Kinder: "Endlich mal wieder was Gescheites zu essen."
    Nö, das war nicht lustig.
    
    Rückblickend habe ich damals sicher einiges falsch gemacht.
    In meiner Familie bin nur ich übergewichtig.
    Wir haben nie besonders ungesund gegessen. Bei mir ist es hauptsächlich eine Frage der Menge.
    Für meine Familie nicht. Die essen z.B. Spaghetti Carbonara und hören rechtzeitig auf. Ich nicht.
    Und ich verstehe heute schon ein wenig, daß sie irgendwann auf meine extrem fettreduzierte Kost keine Lust mehr hatten.
    Ich gebe es zu: manchmal neige ich zu Übertreibungen. In jede Richtung...
    
    Die nächste Abnehmphase viele Jahre später dann mit MM.
    Keine halbwüchsigen krawalligen Kinder mehr. Nur mein Mann und zuerst ein, dann zwei, dann drei erwachsene Kinder im Haus.
    Jetzt war ich schlauer. Wir haben weitgehend gekocht, wie wir es immer tun, aber riesige Gemüse- und Salatportionen für mich vorgesehen.
    Das funktionierte gut und hat keine doppelte Arbeit gemacht.
    Für uns ist das gemeinsame Essen auch wichtig, also gleichzeitig grob über den Daumen das gleiche.
    
    Ich meine, da muß jeder für sich einen Weg finden.
    Und ich muß sagen: zwei verschiedene Gerichte zu kochen, wäre mir entschieden zu aufwendig, aber es ist tausendmal besser als das Tamtam, was wir damals hatten.
    
    LG Hjördis
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  • Wild-Katze
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  • 08. Jan 2019 20:32
  • Super Beitrag Jördis, ich kann mir gut vorstellen wie das war...und den Weg, den Du dann bei MM gewählt hast, ist sicher der vernünftigste ( Meiner Ansicht nach)...und eigentlich auch das,w as ich immer rate. Hat man früher 200g Nudeln mit 50g Tomatensoße gegessen, so sollte man mit MM halt umkehren, 60-70g Nudeln reichen, wenn man dazu Berge von Gemüse ißt... und die Familie kann ja mehr Nudeln essen, wenn die keine Gewichtsprobleme hat... Und man kann auch Rindfleisch und Schweinefleisch essen, wenn dem Rest der Familie danach gelüstet, es muß nicht Hühnchen sein ( Hühnchen haben sowieso ein schreckliches Leben, die würde ich nicht so oft essen). Nur sollte man es dann zumindest für sich selbst Fettarm zubereiten, also ohne Panade und eben Fettränder wegschneiden... das geht alles, man muß es nur wollen. Und man kann trotzdem fettarm kochen...einen Klecks Butter kan sich bei Bedarf dann ja jeder noch ans Gemüse machen, wenn es jemanden zu fettarm ist....
    
    Man muß schon bereit sein umzudenken und etwas im Leben umzustellen.
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  • ftje
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  • 08. Jan 2019 20:37
  • Hallo hjoerdis
    danke für deinen tollen Beitrag. Für mich alles richtig auf den Punkt gebracht. Ich hoffe jetzt ist alles gut.
    LG.
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  • tq-freak
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  • 08. Jan 2019 21:51
  • Huhu Hjoerdis,
    
    vielen Dank fürs Starten eines passenden Themas. Ich hatte tatsächlich das Gleiche im Sinn, um dann die Beiträge aus dem anderen Thema "herauszuschneiden" und woanders einzufügen...Aber ich glaub, das geht so nicht einfach...Von dem her passt das ja so jetzt.
    
    Ich sehe, dass zweimal kochen bei einigen auf Unverständnis trifft...Natürlich kann ich auch nur einmal kochen und mir dann sagen "iss doch einfach nur die Hälfte", aber ich kann das schlicht nicht...Stehen dann da noch übrige Spaghetti Bolo, dann ist es aus mit meiner Disziplin, dann müssen die dran glauben...Deshalb ist die Kocherei für mich extra einfach noch die bessere Variante und ich mach das dann genau wie die Katze das sagt...Statt 3 Teller Nudeln mit fett Sahnesoße ohne sonst was, mach ich mir ne Gemüsesoße mit richtig massig Gemüse, einem Schluck Sahne und 60-70 g Nudeln...Wie schon gesagt, ich bin ein Volumenesser und die Variante ist dann einfach die Beste...Und genau deshalb kann ich satt und befriedigt neben meiner schlemmenden Familie sitzen und zuschauen und jeder ist happy...Und wenn ich keinen Bock oder Zeit zu kochen habe, gibts eben ne Scheibe Brot oder ein Brötchen mit lecker Räucherfisch und Rohkost, ev. noch nen Jogurt hinterher, das passt auch gut für mich.
    Ausserdem gibt es doch so tolle Gerichte, die schnell gekocht sind und nicht viel Mühe machen - One-Pot-Pastas z.B., die gibts auch in zahlreichen "Schlank"-Versionen...Und wer ein bisschen kreativ ist, kann aus jedem normalen Gericht ne light-Variante machen...