• 29. Apr 2013 18:30
  • Ich merke es immer wieder.
    Geht es mit psychisch schlecht, so wirkt sich das fundamental auf mein Essverhalten, meinen Körper und auf meine Selbstwahrnehmung aus:
    (1) Mein Essverhalten
    Ich könnte alles essen. Ich weiß nicht worauf ich Lust habe, aber alles was mir VOR den Mund läuft hat zwangsläufig auch vor, IN meinem Mund zu landen.
    Ich habe innerhalb der letzten Woche stark auf meine Verdauung, meinen Appetit und mein Sättigungsgefühl gehört.
    Heute habe ich keine Ahnung, wie das funktionieren soll. Ich weiß. "Finde das Maß wieder!", denke ich und poltere die Treppe zur Küche hinunter um mir das nächste Brot mit fettigem Käse und Marmeldae drauf zu streichen. Geist und Hülle wollen einfach nicht dasselbe und ich überbrücke die Zeit in der sie sich einigen halt mit Käsebroten.
    (2) Mein Körper
    Meine Lippen brennen, die Muskeln tun vom Sturz am Wochenende immernoch weh, ich habe Kopfschmerzen und bin unglaublich schlapp und antriebslos.
    (3) Meine Selbstwahrnehmung
    Noch am Donnerstag habe ich mich im Spiegel gesehen und mir zugelächelt und gedacht "Ja klaro, das wird was mit uns beiden! So viele andere Menschen haben 20 Kg und mehr abgenommen, du schafft deine 8 dann auch!" Ich hab die Blicke auf der Party am Wochenende wieder bemerkt und zurückgeblickt und Witze zum Besten gegeben. Generell viel von mir preisgegeben. Viel davon auch zum Besten.
    Heute sehe ich in den Spiegel und denke "Alter Schwede. Das sieht so aus, als hättest du 7 Kilo drauf anstantt 700 g weg seit letzter Woche. Jetzt ziehst du dir die Käsebrote rein und in einem Monat sitzde wieder vor dem neuen 52-KG-Projekt, aus dem nichts wird. Gibts halt einfach auf. Du bist nicht gut in sowas. Du bist in garnichts wirklich gut."

    Ich gebe dem ganzen Dilemma die Schuld an diesem Dilemma. Es liegt nicht an meiner Willenskraft. Denn ich will. Es liegt nicht an meiner Motivation oder an meinem Körper oder an meinem Geist.
    Es liegt daran, dass ich mich mit meinen beiden besten Freundinnen gestritten habe und auch nach der Versöhnung ein Riss geblieben ist. Daran, dass meine Schwester sich von ihrem Freund getrennt hat und nun Liebeskummer hat, genau wie meine andere Schwester, die Stress mit ihrem Loverboy hat. Es liegt daran, dass meine Eltern unglücklich und gestresst sind und meine ganze Umgebung unglücklich ist. Da wird man früher oder später auch unglücklich. Und Unglückseligkeit ist Gift für meinen Abnehmerfolg. Ich gehöre nuneinmal zu den Frustfressern und muss zusehen, dass der Frust keine Überhand gewinnt.