• 30. Mär 2012 18:54
  • Freitag, 18.20 Uhr.

    Ja Leute, jetzt bin ich so mitten drin im Wahnsinn!!! Punkte für heute alle aufgebraucht (siehe Fehler heute Mittag) und das, was ich normalerweise am Wochenende veranstaltet habe, funktioniert nicht mehr. Aber fangen wir mal bei Null an, zum besseren Verständnis.

    Ich finde ja, das Dicksein auch so seine Vorteile hat. Alles läuft so vor sich hin, ich habe mir nicht viele Gedanken gemacht und einfach mein Leben verplempert bis vor einiger Zeit. Und das lief so ab:

    Von Januar 2007 bis Januar 2009 habe ich in Vollzeit im Berufsförderungswerk in hamm umgeschult, von ehemals Krankenschwester zur Podologin (mediz. Fußpflege). Da lief das so ab, das ich am Freitag Abend das Wochenende eingeläutet habe mit mindestens 4 fetten Camparis, Martinis, Metax-Colas oder Gin-Tonics,machmal auch Wodka-Lemons. Jedenfalls Wollte ich gerne in kurzer Zeit ziemlich blau sein, um dann mit meinem kerl ins Bett gehen zu können. Problem war nämlich, das ich mich SO häßlich fand, das es nüchtern gar nicht ging, gar nicht...

    Im März 2009 habe ich angefangen, in Dortmund in einer Praxis für Menschen mit chronischen Wunden zu arbeiten, ein Top-Job für jemanden mit meiner Quali, bin zusätzlich auch noch Wundexpertin ICW. Leider besch. Arbeitszeiten von 8 - 18 uhr, oft genug ohne Pause, besser noch:ohne Pausenraum. Hab tagsüber von Zigaretten und Kaffee und essen im Stehen gelebt. Die Wochenenden liefen immernoch nach dem Schema ab : Freitags Alkohol, Samstags Kater und Kopfschmerzen, Samstags nochmal saufen, Sonntags erhoeln, am Montag wieder zur Arbeit.

    Hat viele Monate gut funktioniert. Dann hab ich Robert Betz gelesen und festgestellt, nein : realisiert, was ich da mit mir und meinem Körper mache. Hab einen wahnsinnigen Schreck bekommen, einige Nächte nicht geschlafen, viel nachgedacht, mir eine Betz-Therapeutin in Unna gesucht...

    Nun stelle ich fest seit einigen Wochen, das dieses Muster (zum Glück) für mich nicht mehr stimmig ist. Und habe Tränen in den Armen meines Mannes vergossen, der mich nun nüchtern erlebt im Bett, mich berühren darf, wie nur ein Mann das darf, den man schon 23 Jahre kennt...

     

    Und noch mal ein Sprung zurück in die Vergangenheit. Eigentlich hat meine Diätkarriere bereits mit 12 Jahren angefangen. da haben mir meine Eltern nämlich zu Weihnachten ein Brigitte-Diätbuch geschenkt. Unterschwellige Info an mich: MIT DIR STIMMT WAS NICHT; DU BIST ZU FETT !!!  Kann mich daran erinnern, das meine Mutter ständig und immer mit ihrem Körper gekämpft hat. Und das so "Frauensachen" bei uns zu Hause nicht sehr offen besprochen wurden, also eine ziemlich prüde Mutterbeziehung. Mein Vater war da offener, er ist mit uns jeden SO zum schwimmen gefahren, wir sind auch von ihm aufgeklärt worden. Also bereits mit knapp 12 Jahren hat man mir suggeriert, das ich so, wie ich war, nicht richtig bin.

    Das hat mir die Pubertät nicht erleichtert. Es war zum Glück die Zeit der flatterigen Indienkleider und -latzhosen, nur im Urlaub, da wurde es dann mal ernst. Und so kann ich mich erinnern, vor unseren langen griechenlandurlauben auch mal 5-8 kg auf die Schnelle abgenommen zu haben...

    Sehe ich heute Bilder aus der Zeit, finde ich mich wunderschön, und so eine prima Figur hätte ich gern wieder... Unvergessen, das ich mal einen knielangen,weißen Lederrock anhatte und meine Eltern mich mit den Worten "Geh sofort wieder rein und zieh Dich um, so mit diesen Kartoffelstampfern kannst Du nicht rumlaufen" -bezogen auf meine Beine- wieder reingeschickt haben.

    Nachdem mein Sohn Florian 1991 geboren war, hatte ich genau 120 kg auf der Waage, NACH der Entbindung, wohlbemerkt. Und da begann auch meine eigentliche Odysse, die erst vor Kurzem ihr Ende gefunden hat.       Mein Einstieg in die Diätwelt war das Stillen. Ich hab voll gestillt, 7 Monate lang, und hab einfach nix abgenommen. lag vielleicht daran, das meine Schwiegermutter mich/uns mit Biovollkost versorgt hat, das schmeckt einfach alles total lecker und man stillt ja auch und so weiter... Irgendwann war klar, das es so nicht weitergehen kann. Ich hab den Einstieg mit Recatol-Kapseln und dem berüchtigten Antiadipositum X 112 probiert (hatte ich von meiner Mutter, den Goldtipp, hat lange ihr damaliger Frauenarzt verschrieben, der Verbrecher...). Dazu gab´s dann nach dem Abstillen erstmal die Diätdrinks dazu. Davon wird man nicht satt, keineswegs. Außerdem Frust, weil meine Eltern, die wollten von ihrem erstgeborenen Enkelkind einfach nix wissen, dafür die Schwiegermutter, die hätte mir gern noch das Stillen abgenommen...Und mein Mechanismus war schon immer : einfach runterschlucken, was an Kummer da ist, weg damit.

    Mein heutiger Mann wollte nicht heiraten, ich wollte immer schon, auch eben ihn, da war ich mir ganz sicher. Und wieder ein Frustgrund mehr. Außerdem fährt er Rennrad - 15.000 km im Jahr, da kann man sich ja die Figur dazu denken! Und natürlich kein Eßproblem, kein einziges. Im Winter stellt sich dieser Kerl bei einer Größe von 1,89 m auf die Waage, wiegt lächerliche 80 kg und behauptet, er hätte einen BAUCH. Zum piepen, oder?!   Und mir wirft er natürlich mangelnde Disziplin vor...

    Viel Kummer überschattet diese ersten Jahre mit Florian. Er entwickelt eine ausgeprägte Lebensmittelalllergie (als der Testbericht von der Heilpraktikerin kam, habe ich ganz kurz überlegt, mir Schlüssel und EC-Karte zu schnappen und Richtung Süden abzuhauen...)  Und wieder ging´s um das Essen, um Nahrungsmittel. Irgendwie mein Thema. Vom Abhemnen keine Spur. Irgendwann landet ja jeder mal bei den WW`s so auch ich. habe dort mit eiserner Disziplin und dem bescheuerten öffentlichen wiegen mal 8 kg abgenommen.

    Später mehr von diesen Sachen. Inzwischen 19 Uhr, und ich habe noch immer keine Punkte mehr für heute, schnüff.

    Meine Tochter backt einen Kuchen, die ganze Bude duftet nach Gebäck....Ich sag Euch....in the middle of the madness!!