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Seelenstriptease

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    • 03. Apr 2014 10:53
    • Phuu ich finde dass schon immer arg zu lesen wenn man von zuhause aus so ein schlechtes Gewissen, was die Ernährung angeht, mitbekommt und im Leben weiterträgt/tragen muss.

      Bei mir war es eher der umgekehrte Fall:
      Ich habe immer sehr wenig gegessen und ich habe immer zu hören bekommen, dass ich sehr heikel sei und mehr essen soll/muss. Auch Dinge die mir damals nicht geschmeckt haben und auch heute nicht schmecken.

      Darum neige ich auch arg dazu, die Teller meiner Kinder leer zu essen weil man Essen nicht stehen lassen soll.

      Aber hier, so ist zumindest mein Gefühl, lernt man neues kennen und durchdenkt die bisherigen Essgewohnheiten.

      Lass dich auf solche Gespräche gar nicht so ein sondern genieße deinen Pfannekuchen ohne schlechtes Gewissen. Du weisst ja seit hier, was erlaubt ist und wieviel.

      Du machst dass schon richtig ;-)

      Alles Liebe
      Mia
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    • 03. Apr 2014 07:41
    • Ich wollte dir ein paar Zeilen da lassen, liebe Somi. Du suchst offensichtlich momentan nach dem "warum". Verständlich! Aber nicht immer gibt es einen wirklichen Grund warum man dies oder jenes getan hat. Deine Mutter schien das mit der Ernährung wirklich sehr penibel genommen zu haben, daraus liest man förmlich wie schwer die das Essen damals teilweise gefallen ist. Ich bin mir aber sicher das es bei euch nicht jeden Tag Salat gab! Und 30min Krankengym sind für ein Kind sicher eher lästig, aber da du damals ein echtes Problem hattest unumgänglich. Versuche es doch einmal so zu sehen: hätte deine Mutter damals anders reagiert und du hättest heute schlimme Probleme mit deiner Motorik und Schmerzen, hättest du unkontrolliert naschen dürfen, dann wäre dein Text ähnlich-vielleicht sogar schärfer ausgefallen NUR OHNE den entscheidenen Satz "ich liebe meine Mutter". :-) Ich finde es toll das du hier bist und wünsche dir weiterhin ganz viel Erfolg bei dem was du dir vornimmst.
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    • 02. Apr 2014 22:08
    • Warum habe ich eigentlich ein Gewichtsproblem? Habe ich das überhaupt? Nein, eigentlich nicht. Ich war nie übergewichtig. Mein BMI war immer im grünen Bereich, gesundheitliche Probleme habe ich nie gehabt und andere Leute wären wahrscheinlich glücklich mit meiner Figur.
      Dennoch war ich ebenfalls nie zufrieden mit meinem Gewicht oder meiner Figur. Meine Gedanken kreis(t)en immer ums Essen, Kalorien und Sport. Doch warum?
      Ich glaube, dass meine Mutter hier eine große Rolle spielt. Sie hat schon immer stark auf ihre, aber auch auf unsere Gesundheit geachtet, dh. auf die von mir und meinem Bruder. “ Die kleine somi sitzt schief?! Also ab zum Orthopäden, nicht, dass die Wirbelsäule krumm ist.“ Mist, das war sie tatsächlich! Also musste ich im Alter von 6 Jahren Krankengymnastik machen… Wahrscheinlich hätte sich das ganze Problem mit dem Wachstum von alleine gelöst! Aber nein, jeden Tag ne halbe Stunde turnen und Mama saß daneben um zu kontrollieren!
      Das ganze spiegelte sich aber auch in Sachen Ernährung wider. Natürlich ist es gerade auch für Kinder wichtig, sich gesund zu ernähren. Aber irgendwo kann man es auch übertreiben. Ich kann mich noch dran erinnern, dass es mal Salat gab mit Paprika und weißen Bohnen. Ich mochte weder das eine noch das andere. Aber da Salat gesund ist, musste ich zumindest eine Portion essen. Ich habe mich dermaßen davor geekelt, dass ich die Paprika und Bohnen als ganzes runtergeschluckt habe, ohne zu kauen, damit der Geschmack nicht so durchkommt. Paprika mag ich übrigens bis heute nicht.
      Süßigkeiten gab es bei uns selten. Oft durfte ich mir nach dem Essen zum Nachtisch ein Kaugummi nehmen – zuckerfrei, versteht sich.
      Klar, es gab auch mal was „Richtiges“, Schokolade und so. Aber nie in großen Mengen und immer gab es den Kommentar dazu „Nimm nicht zu viel, du wirst zu dick, bzw. es ist ungesund“. Irgendwann habe ich dann bemerkt, dass ich mir von meinem Taschengeld auch selber Süßigkeiten kaufen kann. Eine gemischte Tüte beim Bäcker :) Das habe ich oft heimlich getan, damit ich mich vor meiner Mutter nicht rechtfertigen brauchte. Tja, so wurde ich dann molliger.
      Mit der Pubertät ging das dann weiter. Klar, ich habe mehr auf meine Figur geachtet, aber Süßigkeiten blieben weiterhin was besonderes für mich. Irgendwie war es weiterhin negativ behaftet, aber gerade das ist ja auch das reizvolle. Standartspruch meiner Mutter „Nimm nicht so viel Nachtisch/Kekse/Schokolade/etc., Bauchfrei ist auch dieses Jahr wieder in“
      Irgendwie konnte ich das Essen nie genießen, mit so einem Spruch im Kopf. Also habe ich weiterhin heimlich gegessen. Wie gesagt, dick bin ich nie wirklich geworden, aber ich hatte immer das Gefühl, dick zu sein. Mein Höchstgewicht lag übrigens mal bei 70kg bei 1,72m Größe. Da habe ich aber ganz schnell die Reißleine gezogen.
      Nun gut, jetzt bin ich erwachsen und bei meinen Eltern ausgezogen. Ich kann tun und lassen was ich will. Oft habe ich noch ein schlechtes Gewissen, wenn ich nasche. Aber MM hilft mir dabei, dass es im Rahmen bleibt, denn ich DARF naschen, wenn die Punkte passen.
      Aber trotzdem schafft meine Mutter es immer wieder mir den Appetit zu verderben. Heute sollte es bei mir Pfannkuchen geben. Hatte vorher mit meiner Mutter telefoniert, einfach nur so, und sie fragte, was es denn heute zum Essen gäbe. Pfannkuchen eben! Ihre Reaktion: „Sowas kalorienreiches???“ Daraufhin gabs bei mir Salat. Aber jetzt bin ich so sauer auf mich selbst, dass ich schon mal den Pfannkuchenteig angerührt habe. Gibt’s morgen!!!
      Versteht mich nicht falsch: Ich liebe meine Mutter. Aber in Bezug auf Gesundheit, insbesondere was Ernährung betrifft, hat sie einen Knall. Da ist sie total gestört und das hat sie an mich weiter gegeben.

      So, jetzt hat meine Seele einmal blankgezogen, das musste mal gesagt werden.
      Heute verzichte ich auf Sport, mir fehlen Muße und die Zeit. Dafür war ich gestern Laufen, 11km. Und ich hab das zweite Level von Shred abgeschlossen.

      Morgen geht’s weiter!