• 05. Jun 2012 09:33
  • Oh je, schon wieder eine Nacht mit gerade mal vier Stunden Schlaf - und die dann noch zerstückelt. Um drei Uhr wachte ich auf, Bauchschmerzen hielten mich wach. Irgendwie bin ich ja selbst Schuld - ich habe gestern ja eine Hand voll Chips gegessen - das mache ich hin und wieder echt gern, aber ich bekomme davon immer Bauchweh. Selbst Schuld, oder wie?

    Gestern habe ich zwangläufig einen punktefreien Tag eingelegt, da meine Waage komplett streikte. Auf dem Display war nur zu lesen: "Lo" und dann ging sie aus. Und da ich erst heute bestellte Bilder aus der Drogerie abholen kann, werde ich erst heute Batterien holen fahren - lohnt sich einfach nicht, wenn man zwei Mal fährt. Im Kopf habe ich vage die Punkte mitgezählt, bin vielleicht 2 drüber - habe aber noch eine Stunde Aerobic gemacht und denke, es damit doch recht gut aufgefangen zu haben. (Nach dem Aerobic sah ich wieder aus, als käme ich aus der Sauna - ich brauche wieder häufiger Trainings.)

    Und weil ich gestern Morgen das Bedürfnis hatte, auf die Waage zu steigen, habe ich gesehen, dass ich letzten Monat "nur" ein Kilo abgenommen habe. Hm... Nicht wirklich die Welt, auch wenn sich der Umfang weiter verändert hat. So ein bisschen gefrustet war ich dennoch - klar, es mag gewisse körperliche Einflüsse geben, die das Gewicht höher erscheinen ließen - aber ich will mich nicht beschweren, mir war ohnehin klar, dass sich die Abnahme künftig verlangsamen würde. Nicht umsonst sagte ich, dass ich die 60kg Ende des Jahres haben werde und - wenn überhaupt - die angestrebten 55kg im Frühjahr nächsten Jahres. Das Schlimme ist - es frustriert doch irgendwie, wenn man sieht, wie schnell andere hier abnehmen. Menschen mit einem ähnlichen Ausgangsgewicht wie ich haben irgendwie viel mehr Erfolge zu verbuchen als ich - zugegeben, ich hatte nie einen besonders guten Stoffwechsel, aber es frustiert mich dennoch.

    Frustriert bin ich auch, dass ich meinen Ehering nicht mehr am Ringfinger tragen kann - er ist mir mittlerweile schlichtweg zu weit. Keine Ahnung, wie das passieren konnte - mit 61kg hatte ich früher die gleiche Ringgröße und jetzt ist er auf einmal zu weit? Mittlerweile fiel er mir schon mehrfach herunter, einfach so bei der Hausarbeit! Eigentlich wollte ich ihn kleiner machen lassen, aber leider würde dann die Gravur beschädigt werden (was ich nicht möchte), so dass wir uns für einen ungewöhnlichen Lösungsweg entschlossen haben: Bei Erreichen meines Wunschgewichts kaufen wir uns neue Eheringe. Um uns einen Überblick zu verschaffen, haben wir mal bei ebay nach Ringen gesucht - und erstaunlicherweise gibt es Ringe mit exakt unserem Design in der Silberausführung für einen Bruchteil dessen, was wir bezahlt haben. Wir haben uns zur Hochzeit für Bi-Metallringe in Gelb- und Weißgold entschieden, mein Ring hat noch drei Diamanten eingefasst (haben dafür auch genug gekostet). Nun haben wir für etwas über hundert Euro die Silberringe mit Gelb- und Weißgoldlegierung und eingefassten Zirkoniasteinen gefunden, also ein Preis für beide Ringe! Das würde bedeuten, dass die beiden Ringe zusammen günstiger wären als die Verkleinerung meines Eherings und die Goldringe würden ihren Platz in der Schmuckschatulle finden. Keinem würde auffallen, dass wir neue Ringe hätten (naja, unsere Mattierung ist mittlerweile ja abgewetzt und sie glänzen mehr als zu Beginn) und unsere "richtigen" Eheringe würden nicht beschädigt. Da wir ein eher ungewöhnliches Design haben, hatte ich ohnehin Bauchweh beim Verkleinern - da müsste etwas herausgeschnitten werden und wieder verschweißt werden - und das bei zwei unterschiedlichen Materialien? Nein, da habe ich zu sehr Angst, dass es im Endeffekt sichtbar wäre - und doppelt hält bekanntlich auch besser, oder? Bis es soweit aber ist, bleibt der Ring auf meinem Mittelfinger - denn verlieren möchte ich ihn definitiv nicht.

    Für heute ist ja wieder ein punktefreier Tag angesetzt, wir essen ja heut Pizza. Nichts desto trotz werde ich heute noch mind. eine Stunde Sport machen - wahrscheinlich Aerobic, da mir noch immer der Hals etwas wund ist und es mir zum Walken zu kalt ist (aktuell 12 bibbernde Grad).

    Gestern ist mir aufgefallen, wie sehr ich wieder in den Strudel der Unzufriedenheit bzgl. meiner Figur rutsche. Hatte ich im Herbst noch gesagt, ich wäre total zufrieden, wieder die Figur von jetzt zu haben, so bin ich schon wieder unglücklich, weil ich noch so dick bin. Das Seltsame ist: Beim Blick in den Spiegel bin ich kaum unzufrieden, aber mein Kopf sagt mir ständig wieder: "Du bist viel zu dick!" Diese Gedanken hatte ich mit der Figur schon früher, da war ich auch totunglücklich. Es ist total blöd und auch nicht nachvollziehbar für einen Außenstehenden, aber auch wenn ich gar nicht mehr so wirklich dick bin, so fühle ich mich wie ein wandelndes Walross. Und so wie ich mich kenne, werde ich auch mit dem Zielgewicht von 55kg nicht für wirklich gut erachten. Immer mal wieder wird es Phasen geben, in denen ich zufrieden bin - gefolgt von Phasen, in denen ich mich für zu dick erachte. Vor allem sehe ich aktuell immer wieder Bilder in Boulevardmedien von Frauen, denen nachgesagt wird, sie seien zu dünn - und ich denke mir: "Die sehen doch toll aus!" Scheinbar bin ich total vom Gedanken der Magerfrauen infiziert - genau das, wofür unsere Medien immer wieder angeprangert werden. Ich bewundere immer Menschen, die sich auch mit ein paar Kilo mehr wunderschön finden - ich sehe in Momenten wie in den letzten Tagen immer wieder meine Unzulänglichkeiten. Mein Schatz sagt mir in letzter Zeit immer wieder, dass sich alles an mir so toll verändert habe und ich wieder richtig gut aussehe - aber diese Worte bringen mir momentan nur ganz kurze Momente des Wohlgefühls. Wahrscheinlich werde ich meine Zufriedenheit nicht wiederfinden, wenn ich mein Zielgewicht haben sollte - denn im Kopf werde ich immer weiter dem Ideal des noch Schlankerwerdens nachhängen. Allerdings esse ich einfach zu gern, um in eine tatsächliche Magersucht zu rutschen - und vor allem befürchte ich, dass mein Körper für sich entschieden hat, dass ein Gewicht zwischen 60 und 65kg das richtige für ihn sei. In einer Doku über schlanke Menschen habe ich gesehen, dass der Körper eine  Grundstatur hat, der er immer entsprechen möchte - und ich befürchte eben, dass ich eine eher rundliche Statur habe. Auf Modelmaße komme ich ohnehin nie, aber so ein paar Kilo weniger dürften es doch noch werden. Oder ich wachse noch ein paar cm (10 wären toll), dann müsste ich nicht mehr so viel abnehmen.

    Ich merke schon, mein total übermüdeter Kopf dreht langsam ab und ich möchte vor der Arbeit noch ein wenig Schlaf bekommen - andernfalls baue ich dann nur Murks. Hoffentlich klappt das noch mit dem Schlafen - denn leider kann ich tagsüber nur ganz schlecht schlafen. :-(