• 31. Mär 2015 16:26
  • Da habe ich schon mal einen freien Nachmittag, um meine übermäßig angehäuften Überstunden abzubummeln und dann wütet hier der Sturm, dass ich mich doch lieber auf den Crosstrainer begebe als an die frische Luft :-(
    Das minutiöse Protokollieren des Essens ist zwar etwas mühsam, klappt aber ganz gut. Ich hatte ja vorgebaut und mir vieles von dem, was es bei mir gibt, am Wochenende schon mal in die Favoriten gelegt.
    Samstag und Sonntag hatte ich jeweils noch ein paar Pünktchen übrig.
    Erst habe ich mir jeweils eine Scheibe Käse pur reingeschoben und dann den Rest so passend gemacht, indem ich Cashewnüsse so abgewogen habe, dass ich exakt auf die Tagespunktzahl kam. Das kam mir dann aber doch irgendwie merkwürdig vor.
    Schade, dass ich meinen Körper nicht fragen kann, ob er die Cashewkerne und den Käse überhaupt noch haben wollte.
    Früher hätte ich mir gesagt: Wenn ich doch ausnahmsweise abends mal keinen Appetit mehr habe, dann nix wie einfach so ins Bett.
    Leider hatte ich in den letzten Jahren, vermutlich ausgelöst durch meine Schokosucht, abends immer höllische Gelüste. Erst nach einer riesigen Menge an Kalorien, "hatte die liebe Seele Ruhe".
    Da bin ich schon froh, dass das in den letzten Wochen etwas besser geworden ist, nachdem ich (auch schon vor MM) angefangen habe, Zucker weitestgehend zu meiden. Meinen Zucker ziehe ich aus Obst. Das soll möglichst reichen.
    Warum es auf einmal (einigermaßen und bis jetzt) ging, kann ich auch nicht genau sagen.
    Mit Willensstärke hat es jedenfalls nichts direkt zu tun, denn früher konnte ich mit extremem Willen immer heftigst gegen meinen eigenen Körper hart sein. Das will ich nicht mehr. Schließlich hat sich auch nach den wochenlangen Fastenkuren mit einem nicht wirklich leckeren Eiweiß-Shake das Jojo wieder zugeschlagen.
    In den anstrengenderen (beruflichen) Phasen hingegen habe ich schon immer an meinem eigenen Verstand gezweifelt.
    Der gute Vorsatz reichte vom Aufstehen maximal bis Feierabend, manchmal nicht mal bis dahin.
    Der Verstand sagte täglich etwas anderes als ich dann tatsächlich getan habe.
    Manchmal habe ich beim Einkaufen in der Schlange an der Kasse über meinen schizophrenen Einkaufskorb den Kopf geschüttelt, dann aber doch alles bezahlt und eingepackt: viel frisches Obst und Gemüse und tolle Dinge für den nächsten Tag und eine Tafel Schokolade, Marzipan oder andere Kalorienbomben für den Abend...und wirklich unmittelbar für den Abend.
    Ich fürchte, die "innere Unruhe" und das Verlangen nach süßen Beruhigungsmitteln wird mich ein Leben lang verfolgen.
    Mit Glück werde ich es aber eines Tages mal auf ein Level wie ein trockener Alkoholiker schaffen: Die Gefährdung wird ein Leben lang bleiben, es gibt aber Wege, ihr nicht immer wieder zu erliegen.
    Meine Einkauf von vorhin war vermutlich im Sinne der Ernährungsexperten vorbildlich. Nur schöne Dinge, Paprika, Aubergine, Champignons, Birnen, Heidelbeeren (!) , eine Avocado u.v.m. Zwar ganz schön teuer alles, ich hoffe aber, dass es das Wohlfühlen weiter steigert.
    Für meine Kollegen backe ich aber gerade einen Osterzopf aus Quark-Öl-Teig für morgen. Werde noch schnell nach einem Rezept für zuckerfreie Muffins stöbern. Dann habe ich auch etwas zu essen :-)
    Für den Moment hat mir mein schöner "Eimer" Milchkaffee den Bauch gut gefüllt. Den möchte ich als "Luxus" gerne beibehalten.