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12. Nov 2015 - Abnehm Blog von Kleine-Cara

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    • 12. Nov 2015 16:10
    • vielleicht hilft es dir deine Liste abends hervorzuholen und abzuhaken.
      So siehst du was du "heute alles geschafft hast" und kannst dich freuen und zufrieden mit dir sein.

      z.B. heute erfolgreich erledigt:

      1. keinen Fehler auf meiner Arbeit gemacht
      2. für Fernuni - 30 Min. intensiv gelernt
      3. Bad und Küche auf Hochglanz gebracht
      4. leckeres Essen gekocht
      - ich möchte abnehmen - also müsste ich dafür Sport machen
      - ich möchte Zeit im CV verbringen
      5. Termin gemacht - mit Freundin zum Walken verabredet
      6. meine Beziehung zu Gott gefestigt
      - ich möchte Zeit haben, meinem neuen Hobby "Birden" nachzugehen

      Ich wünsche dir, dass du dir nicht zuviel auf einmal auferlegst und Schritt für Schritt
      deine Ziele erreichst.

      LG Johanna
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    • 12. Nov 2015 12:10
    • Seit Monaten, ja fast schon seit 2 Jahren (!), mühe ich mich immer mal wieder ab, um doch wieder auf mein "altes" Gewicht von unter 60 Kilo zu kommen. Ich habe gezählt und mal nicht gezählt. Öfter mal nicht... Ich habe nicht gezählt und abgenommen. Ich habe wieder übertrieben und zugenommen. Aber nichts konnte mich wieder an mein Ziel bringen. Und glaubt mir, in der langen Zeit hätte ich mein Ziel schon 3 mal erreichen können. Ich hätte alle 8 Kilo ab und wieder zu und noch mal abnehmen können ^^

      *** Wieso habe ich es nie durchgehalten? Wieso konnte ich nicht einfach mal aufhören zu essen? ***

      Diese Frage hat mich in den letzten Tagen sehr beschäftigt. Denn das ich nicht einfach nur esse, weil es eben so lecker schmeckt, das ist mir ganz schnell klar geworden. Das fast schon mechanische in-die-Küche-getappse und Schrank-geöffne und in-die-Süßigkeiten-gegreife .... NEIN! Ab einem gewissen Punkt war das definitiv nicht mehr "weil es einfach so lecker schmeckt".

      Aber bin ich süchtig? Vielleicht nach dem Zucker... Aber ich hab ja auch andere Sachen gern gegessen... Fleischsalat, Leberkäse mit Brötchen. Also doch nicht der Zucker?

      *** Wieso braucht mein Körper das Essen? ***

      Ich habe nicht viel Sport gemacht. Und auch sonst geht meine körperliche Anstrengung sicher nicht über das normale Maß an Hausarbeit und täglicher Bewegung hinaus.

      Gestern dann kam mir eine Idee, die ich wohl schon länger im Kopf hatte, aber nie richtig ausformulieren konnte.
      Ich bin ein Mensch, der gelobt werden "muss". Ich merke, ich brauche Lob und Anerkennung von anderen Menschen. Vielleicht habe ich aus diesem Grund auch oft hier im Forum so eingeschnappt reagiert, wenn ich kritisiert wurde. Ich mache nicht gern Dinge falsch. Ich will ja gelobt werden.
      Also habe ich abgenommen, wog meine 58 Kg und war glücklich. Und natürlich wollte ich von meiner Umwelt dafür Lob, Anerkennung und Bewunderung haben.

      Was ich stattdessen bekam waren Neid, Kritik, Beleidigungen. Ich wurde verletzt und enttäuscht. Es ist egal, ob die Kritik berechtigt war oder nicht. Allein die Tatsache, dass ich auf ein für mich so schönes Ereignis fast nur Gegenwind bekam, sorgte dafür, dass ich die Welt nicht mehr verstand. Ich hatte endlich das Unerhoffte erreicht - und für mich war das wirklich so. Ich hatte niemals damit gerechnet, einmal tatsächlich abzunehmen. Es war meine erste erfolgreiche Begegnung mit einem solchen Programm.

      Aber das Lob blieb aus. Es gab keine Anerkennung. Keine Bewunderung.

      ---------------> Wieso also um alles in der Welt sollte mein Körper mir helfen, mich selbst ein zweites Mal in diese Situation zu befördern?
      ---------------> Wieso sollte er wieder Gewicht verlieren um sich wieder verletzen und beleidigen zu lassen?

      Klingt etwas nach Bilderbuch-Psychologie oder wie auch immer man das nennt. Aber für mich scheint das total einleuchtend. Ich will zwar abnehmen, aber etwas in mir scheint sich daran zu erinnern, wie es damals war und es kommt mir so vor als würde mein Körper mir den Vogel zeigen und sagen "Du spinnst doch! Das mache ich nicht mit!"

      Für mich beginnt jetzt ein sehr wichtiger Weg.
      ----------------- Ich brauche das Lob der anderen Menschen nicht. -----------------
      ---------------------------------- Ich brauche auch das Essen nicht. ----------------------------------
      --------------------------------------------------- UND: Ich muss nicht perfekt sein. ---------------------------------------------------

      --> Diese Dinge muss ich jetzt lernen und verinnerlichen.

      Ich habe schnell mal das Gefühl überfordert zu sein. Aber nicht, weil ich tatsächlich so viel arbeite oder so viel neben der Arbeit mache. Sondern weil ich im Kopf eine Liste habe mit Dingen, die ich gern möglichst fehlerfrei machen möchte.
      Eine Kostprobe:
      - ich möchte möglichst keine Fehler auf meiner Arbeit machen (jedenfalls keine dummen oder schwerwiegenden Fehler)
      - ich möchte die Fernuni absolvieren und zwar nicht einfach nur bestehen, sondern ich möchte gute Zensuren haben, fleißig sein
      - ich möchte, dass die Wohnung ordentlich und sauber ist
      - ich möchte mir und meinem Mann etwas leckeres zu essen machen (was ich nicht muss, aber will!)
      - ich möchte abnehmen - also müsste ich dafür Sport machen
      - ich möchte Zeit im CV verbringen
      - ich möchte Zeit mit Freunden verbringen
      - ich möchte mich mehr um meine Beziehung zu Gott kümmern
      - ich möchte Zeit haben, meinem neuen Hobby "Birden" nachzugehen

      und am Ende des Tages stelle ich fest, dass ich nicht ansatzweise so "gut" bin, wie ich sein möchte. Also stellt sich ein Druck ein, mehr machen zu müssen, besser sein zu müssen. Aber weil ich weiß, dass ich meinem eigenen Anspruch sowieso nicht genüge, werde ich traurig. Irgendwie.

      Aus diesem Grund werde ich auch erst mal keine Punkte mehr zählen.
      Denn ein Tag, an dem ich es nicht schaffe, in meinen von mir genehmigten Punkten zu bleiben, ist eben ein Tag, "an dem ich es nicht geschafft habe". Und DAS ist nur ein weiterer Spiegel, der mir mein "Versagen" vor Augen führt. Das brauche ich nicht.

      Wie unsere liebe Denki immer sagt: Ich muss das Problem anpacken und nicht das Symptom bekämpfen.
      Ich muss lernen, das ich SO gut und richtig bin, wie ich bin. Dass es keinen Grund gibt, nach Perfektion zu streben, die mich mürbe macht, anstatt zu motivieren. Dass ich das Essen nicht brauche, genausowenig wie die Anerkennung anderer.

      Ich freue mich, wenn ihr mit mir auf den Weg geht und wünsche euch bei euren Zielen alles Gute!

      Eure
      Cara

      P.S.: als kleine Kostprobe meines liebgewonnenen Hobbys - ein von meinem Mann fotografierter Eisvogel ;-)