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Dienstag, 19. August 2014 - und es kehrt neuer Alltag ein

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    • 19. Aug 2014 21:07
    • Hi Tessa,
      ich bewundere dich und deine Familie. So ein Kind aufzunehmen ist eine ganz große Sache. Und wenn ich das so lese, relativieren sich wieder alle vermeintlichen Probleme. Dieses Arme Wesen ist eigentlich der Grundlage jeder gesunden Entwicklung, nämlich der intakten Familie beraubt. Und ihr gebt ihr wenigstens ein bischen Halt in dieser schwierigen Zeit. Ich finde das wirklich bewundernswert, Hut ab.
      Ich hoffe, die kleine Lena darf bald ihre Mama wieder sehen.
      Lieber Gruß
      Chris
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    • 19. Aug 2014 17:13
    • Hallo Tessa, Respekt , sich zu entschließen ein fremdes Kind aufzunehmen und Hilfestellung zu leisten. Aus beruflicher Erfahrung weiß ich, dass das nicht immer einfach ist. Aber es sind Kinder, die oft viel Leid erfahren haben. Ihre Seelen sind Krank und Misstrauisch, man muss Ihnen Sicherheit und Halt geben, vor allem Perspektive. Man kann nur immer wieder, Menschen wie Euch, Dank sagen. Seit zusammen traurig und fröhlich und haltet Euch ganz fest in die Arme und bekundet, dass jeder willkommen und geliebt ist. Viel Kraft für Euch Alle, gebt nie auf.
      Danke für Eure Hilfe LG LENA
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    • 19. Aug 2014 15:31
    • Hallo Tessa,

      es ist großartig was du Leistest und die Liebe die du diesem Kind entgegen bringst. Es sollten viel mehr Menschen so denken, dann wäre denke ich, nicht soviel schlechtes in diesem Leben. Ihr packt es.
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    • 19. Aug 2014 09:09
    • Hallo Ihr Lieben,
      ich weiss, einige von Euch lesen meinen Blog regelmässig und ich möchte Euch gern ein wenig erzählen über unser neues Leben mit Krisenpflegekind... Zwischenzeitlich läuft es ganz gut, die Tage sowieso, aber auch Abends weint die Kleine nicht mehr so sehr... wir stellen fest, dass sie auch immer dann, wenn ihr was nicht passt, beginnt nach ihrer Mama zu weinen.... das hört sich dann etwas anders an, als wenn sie wirklich der Kummer packt.... Meine Jungs haben die Kleine sehr gut aufgenommen, aber natürlich gibts auch Reibereien - normales Leben eben.

      Mir gehts zwischenzeitlich gut, die ersten 3 Tage hatte ich wirklich PANIK in mir und hätte am Liebsten angerufen, man möge sie wieder holen. Ich weiss gar nicht so genau, was es war, aber es hat mich richtig niedergedrückt. Sonntag Mittag kam mein bester Freund auf einen Kaffee, sah mich und meinen Mann und sagte: "Ich nehm die Vier jetzt einfach mal für 3-4 Stunden mit" - er war so großartig. Wir sind dann zu Zweit eine große Runde laufen, das tat so gut, ich konnte mal wieder tief durchatmen und manches wieder in den richtigen Kontext bringen... seither bin ich wieder ich selbst und sehe die nächsten Wochen mit viel Gelassenheit...

      JA, es ist nicht einfach, ein fremdes Kind aufzunehmen - noch dazu unter diesen Umständen. Es ist nicht einfach, wenn sie nach ihrer Mama weint und sagt, sie will nicht so lange bei uns bleiben. Es ist nicht einfach, an ihre Eltern zu denken, denn ich frage mich schon, was da los ist, warum sie jetzt auf einmal ihr Kind nicht mehr versorgen können.... Und ich frage mich, warum sich keiner meldet, wegen des Besuchstages diese Woche, das wär für die kleine so wichtig zu wissen, WANN der ist und ich höre immer, der Kindsvater hat sich bisher nicht gemeldet.... und es ist nicht einfach, wenn ich ihr Abends eine Geschichte vorlese, mit ihr bete, ihr dann sage, dass ich nun auch schnell meinen Jungs eine Geschichte vorlesen möchte und gute Nacht sagen möchte und dass ich danach wieder zu ihr komme und sie dann BRÜLLT und fast hysterisch wird.... es ist nicht einfach, aber ich schaue sie an und denke mir immer, ich kann damit umgehen, ich bin erwachsen, wie muss es einem kleinen Mädchen gehen, das von jetzt auf gleich von allen verlassen wird, die sie liebt und kennt... und das ist so... und ich habe keine Ahnung, wie ihr zukünftiger Weg aussehen wird, ob sich ihr Herzenswunsch, wieder zur Mama zu können, erfüllen wird... ich weiss es nicht und es tut mir unendlich leid für die Kleine....

      Mein Mann und ich versuchen einfach, ehrlich zu sein, zu uns selbst, zu L., zu unseren Jungs. Wir kommen an unsere Grenzen und wachsen über manche hinaus. Ich bin viel ruhiger, seit sie hier ist, weil man bei sovielen Kleinkindern mit "stur sein" gar nix erreichen kann, man muss ausgleichend sein, geduldig, ruhig.... und auch wenn ich Euch heute nicht sagen kann, ob ich es nochmal tun werde oder vielleicht erst wieder in einigen Jahren, wenn meine Jungs grösser sind oder doch gleich wieder im Anschluss - eins weiss ich sicher: wir tun hier was richtig gutes! Und ich weiss auch, dass immer, wenn ich das Gefühl hatte, ich sei keine gute Mutter gewesen an Tagen, wo ich zu ungeduldig war, ungerecht zu den Jungs, an Tagen, wo ich mies drauf war und es an den Jungs ausgelassen habe - immer dann, war ich immer noch soweit entfernt von dem, was diese Kinder mit ihren Müttern erleben - meilenweit entfernt...

      So läufts... mal besser, mal schwieriger - halt wie im echten leben.
      Tessa