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Sonntag, 21. September 2014 - Abnehm Blog von Mimi171

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    • 22. Sep 2014 21:03
    • Hi Claudia,

      ich danke dir erstmal für deine Anteilnahme - irgendwie ist es immer gut zu wissen, dass man damit nicht alleine ist. Wir werden beide wohl noch sehr lange gegen diese Schatten ankämpfen müssen. Man schüttelt es einfach nicht ab.

      Aber ich denke je leichter man wird, desto besser wird das selbstvertrauen werden :)

      Lg Mimi
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    • 22. Sep 2014 11:37
    • Hallo mimi,
      Dein blogeintrag hat mich sehr berührt, da ich mich so sehr in deinen worten wiedergefunden habe. Ich kämpfe auch heute noch gegen meine schüchternheit und nun endlich auch gegen meine pfunde.
      Lg claudia
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    • 21. Sep 2014 22:53
    • Guten Abend an alle :)

      So.. jetzt ist es wohl soweit. Der Sonntag ist da und neigt sich auch schon dem Ende zu - das bedeutet für mich nun wieder, dass dies meiner letzter freier Tag war. Morgen gehts für mich zur Uni. So langsam kommt die Nervosität immer stärker durch. Langsam bekomme ich auch Angst.

      Warum kann man sich ja gern mal fragen? Na ja das hängt mit meiner Vorgeschichte zusammen. Heute musste ich da wieder sehr daran denken, da ich natürlich befürchte morgen könnte es mir genauso ergehen. Daher wollt ich mal zum Sonntag hin das mal aufschreiben - mir hilft es, wenn ich schreiben kann. Daher mal zum Thema:

      Ich hab kürzlich eine Doku gesehen über ein Frau, die selbst 180 kg dick ist (aber schon 160 kg abgenommen hat - also ursprünglich 340 kg wog) und nun anderen Menschen beim Abnehmen hilft.

      Sie hat was ganz wichtiges gesagt - nämlich das Menschen nicht einfach so dick werden, sondern das es dafür immer einen Grund bzw. einen Ursprung gibt, warum man überhaupt anfängt soviel zu essen.


      Meiner ist der, dass ich schon seit meiner Kindheit und Jugend hindurch furchtbar schüchtern gewesen bin. Ich war eines der Kinder, die eben ruhig waren und sich schwer taten mit anderen in Kontakt zu treten. Ich war viel zu Hause, wenig draußen und hab schrecklich gern gelesen. Ich war da aber noch nicht dick. Auch noch nicht als ich in der Grundschule war, obwohl ab da schon meine Probleme anfingen - Kinder können grausam sein. Und ich war schüchtern und in der 4. Klasse gab es da schon solche Situationen, dass ich von den anderen ausgeschlossen wurde. Ich hatte sogar Geburtstag und die Einladungen verschickt, aber keiner kam..

      Als das mit der Pubertät anfing, da wurde es erst richtig heftig. Ich hab wirklich viel Oberweite bekommen. Die anderen Mädchen haben sich darüber lustig gemacht und ich wurde begafft. Dadurch das ich auch schüchtern war bzw. mich sehr schwer tat mit anderen in Kontakt zu treten, war ich ein leichtes Opfer für Mobbing.

      Ich hatte wohl auch Freunde, aber die waren meistens wie ich selbst "Außenseiter". Da hat man wohl so ne Zweckgemeinschaft - denn auch wenn man "befreundet" war, man hat doch kaum was außerhalb der Schule gemacht.

      Für mich wurde der Alltag in der Schule zum Spießrutenlaufen. Ich wurde angestarrt, ausgelacht, ignoriert und verspottet. In der Zeit wollte ich einfach nicht zur Schule, aber solange ich unter 18 war bin ich auf Druck meiner Mutter immer hin. Meine Eltern generell haben mich nie ernst genommen. Von Haus aus wurde versucht mich zu verändern - ich wurde auch mit meinen Geschwistern verglichen, weil ich eben schüchtern war und die nicht. Denen fiel das leicht. Immer hieß es "Warum kannst du nicht mehr wie deine Geschwister sein?" "Oder geh doch mehr raus etc.." + Leistungsdruck eben "Beim nächsten Mal musst du eine 2 schreiben - eine 3 gilt nicht". Ich wurde einfach nicht so akzeptiert und angenommen wie ich war. Ich konnte immer machen was ich wollte, es war ja doch falsch.

      In der Zeit hab ich halt angefangen zu essen - für mich war Essen ein Trostpflaster. Mit 16 Jahren wog ich so halt 70 kg und es nahm von Jahr zu Jahr zu. Meine Mutter fing da schon an zu sticheln, wenn ich was gegessen hab "Na du brauchst es ja wohl" (kniff mir dabei in die Seiten) oder "Das solltest du wirklich nicht essen - du bist ja schon fett". Irgendwann kam man an dem Punkt, dass sie mich zum Abnehmen zwingen wollte - was ja aufgrund der Situation nicht geklappt hat. Es ist wahr, wenn man sagt - dass wenn man den Ursprung nicht kennt bzw. den Willen daraus nicht entwickeln kann, man einfach nichts ändern kann.

      Das Mobbing ab da an immer schlimmer - schlichtweg wurde ich nur ausgeschlossen und ausgelacht, einmal sogar angespuckt. Oder ich wurde immer angestarrt - ich fühlte mich außerhalb meiner 4 Wände quasi nackt.

      Ich hab wirklich Jahre gebraucht bis ich mir ne Haltung angewöhnt hab, um mir die Leute vom Leib zu halten - tat so als mache es mir nichts aus und als wäre es mir auch egal. Das half. Und auch mit der Zeit hab ich entdeckt, wenn du gar nichts sagst, dann machen sie sowieso weiter.

      Also sprang ich über meinen Schatten und antwortete möglichst selbstbewusst, wenn andere mich dumm anmachten. Es half.

      Und gelegentlich fand ich dann doch, wenn es ne gute Klasse war, auch mindestens 1 mit dem ich in der Pause was machen konnte oder der zumindest mit mir sprach und mich nicht wie ein Unmensch behandelte. Und ich war schon dankbar, wenn der Rest mich einfach zufrieden ließ.

      Trotzdem bin ich ja nicht wirklich selbstbewusst oder nicht schüchtern. Schreibend fällt es mir immer leicht Kontakte zu finden. Während der Zeit im Mobbing, fand ich Zuflucht im Internet. Ich hab mit Zocken angefangen - zu den Menschen im Internet fand ich auf Anhieb Gleichgesinnte und Menschen, denen es eben egal war, wie ich aussah.

      Aber in realen Leben ist das für mich immer eine große Hürde - immer wenn ich weiß, es kommt was ungewohntes und neues. Da weiß ich einfach nicht, wie ich damit umgehen soll.

      Daher hab ich morgen wirklich Angst vor - was ist, wenn ich wieder solche Menschen um mich hab, die es nicht schaffen mich zu akzeptieren? Die mich anstarren und auslachen, weil ich dick bin bzw. so viel Oberweite hab, wodurch ich ja noch dicker aussehe?

      Mir graust es - aber ich muss da wohl durch. Ich hoffe einfach das beste. Ich hoffe, dass die Menschen, die studieren wirklich reifer sind, als die die ich sonst gekannt hab.

      Das einzig gute ist, dass ich es trotz meiner Angst vor Morgen nicht rückfällig geworden bin und zum Kühlschrank renne um was zu essen.

      Ich weiß warum ich abnehme - ich hoffe, dass meine ganzen Probleme einfach verschwinden. Ich will es diesmal wirklich für mich selbst - daher werd ich das auch durchziehen und hart na mir arbeiten :)

      In dem Sinne wünsche ich weiterhin einen guten Abend und eine gute Nacht - Morgen allen einen guten Start in die neue Woche :)

      Liebe Grüße
      Mimi