11. Okt 2015 Bedürftigkeit
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- 11. Okt 2015 22:46
- Ich war ein wenig abgelenkt durchs Comedyprogramm auf 3sat.
Habe meine ausschweifenden Gedanken erst nach 22 Uhr beendet.
Jetzt gehe ich schlummern.
Einen guten Start in die Woche!
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- 11. Okt 2015 21:15
- Also mein Ehering ist mir ja beim Hände abtrocknen vom Finger gerutscht.
Es hat geklirrt, dann ist er im Klo gelandet.
Da hab ich ihn dann wieder rausgeangelt und musste feststellen, dass der Stein, den mir mein Mann nach unserem ersten Kind geschenkt hat gefehlt hat. Der Stein ist winzig! Auf Knien hab ich den Boden abgesucht und auch nochmal ins Klo gefasst, hab ihn aber zunächst nicht gefunden. Gerade, als ich ihn abschreiben wollte, konnte ich das winzige, glitzernde Etwas doch noch unter dem Waschbecken auf dem Fliesenboden entdecken!
Jetzt werde ich den Ring zum Juwelier geben. Vielleicht kann man ihn etwas kleiner machen lassen und den Stein wieder einsetzen.
Danke, für eure lieben Kommentare, ich wünsche euch eine schöne Woche,
Karfunkel
P.S. Wollte grad deine Gedanken weiter verfolgen, liebe kim, wo ist denn dein Blog?
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- 11. Okt 2015 20:34
- Liebe Karfunkel, danke für deine Gedanken, sie sind für mich auch oft Anstoß zum Nachdenken. Ganz liebe Grüße Scultetus
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- 11. Okt 2015 20:08
- Hallo liebe Karfunkel,
ich hatte heute Zeit, mir Deinen wunderschönen Blog mal in Ruhe durchzulesen.
Vorab: Hast Du den abgerutschten Ehering denn bergen können?
Zur Männerwelt werde ich in meinem eigenen Blog auch noch gleich etwas schreiben, weil mich Dein Blog ermutigt hat, meinem Freund mal eine wichtige Frage zu stellen. Jetzt geht es mir sehr gut.
Dir wollte ich hauptsächlich sagen, dass ich es gut finde, dass Du aus dem Beobachten Deiner Mitmenschen (hier: Chefin) jetzt auch positive Erkenntnisse für Dich selbst gewinnst.
Bei anderen fällt es uns oft leichter als "neutraler Betrachter" zu erkennen, wo es hakt. Auf uns selbst bezogen ist es meist viel komplizierter, weil wir ja all unsere "Wenns und Abers" kennen.
Ab hier schreibe ich jetzt mal wieder in meinem eigenen Blog weiter, denn sonst "finde" ich meine eigenen Gedanken womöglich nicht mehr wieder, wenn ich sie "nur" bei Dir im Blog festhalte.
Danke erneut für die inspirierenden Gedanken. You made my day!
GGLG!
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- 11. Okt 2015 12:29
- Wieder 2 Schlüsselerlebnisse!
Punkt 1:
Noch immer beschäftigt mich meine "Krise" vom letzten Wochenende.
Es hat mit einem sehr alten Thema zu tun: Ich fühle mich nicht genug geliebt von meinem Mann.
Er gehört leider zu den Männern, die "Ich liebe dich" einfach nicht sagen können und auch Komplimente macht er nicht.
Mir hat das schon immer weh getan.
Selbst wird er übrigens gerne mal bewundert.
Punkt 2:
Bei der Arbeit hatten wir schon wieder eine "Krisensitzung". Diesmal war ich eigentlich gar nicht betroffen. Unsere Chefin musste eine Entscheidung treffen, die entweder der einen oder der anderen Kollegin nicht schmeckt.
Sie war praktisch nicht in der Lage dazu.
In der Diskussion um die Problematik, ist sie ziemlich zusammen gebrochen.
Sie hält sich für unfähig in ihrem Posten, kann es nicht ertragen, wenn sie es nicht allen recht machen kann, hält den Druck von oben nicht aus, fühlt sich für das Wohlergehen aller zuständig, hat Angst davor, dass man über sie schlecht redet und Unzufriedenheit im Team ihr zur Last gelegt wird. Sie hat den Posten vor 2 Jahren ziemlich unvermittelt übernommen und zweifelt seit dem an der Richtigkeit dieser Entscheidung.
Ich habe übrigens ihre alte Stelle übernommen, die sie ein halbes Jahr noch zusätzlich inne hatte.
Da ich auch eine sehr kreative, engagierte Mitarbeiterin bin, habe ich diesen Posten noch ausgebaut und mache, glaube ich, gute Arbeit, zumal sie natürlich wegen der Doppelbelastung einiges etwas chaotisch hinterlassen hat.
Ich merke, dass sie sich mir gegenüber schon immer ständig gerechtfertigt hat, damit ich ja nicht denke, sie hat schlecht gearbeitet.
Irgendwie fühlt sie sich auch von mir unter Druck gesetzt, obwohl ich mir ganz sicher bin, dass ich ihr keinen Grund dafür gebe.
Und jetzt sind wir zu dritt dagesessen und haben uns ihre Selbstzweifel und die hausgemachte Überforderung angehört.
Irgendwie ist mir da einiges bewusst geworden.
Mit ein wenig Selbstbewusstsein könnte sie in ihrer Position richtig gute Arbeit machen und wäre eine beleibte Chefin.
Durch ihr Zögern und ihre Zweifel kommt es immer wieder zu Unstimmigkeiten.
Von uns erwartet sie ständig, dass wir alles toll finden, was sie schon verändert und geschafft hat, (tun wir übrigens auch).
Wenn allerdings von unserer Seite nur eine kleine Kritik oder ein Verbesserungsvorschlag kommt, hat sie Angst, dass wir sie anzweifeln.
Sie braucht uns, um ihr angeknackstes Selbstbewusstsein zu stärken.
Das funktioniert aber nicht.
Jeder im Team hat ja auch sein Päckchen zu tragen und für die Chefin als Therapeut aktiv zu werden, schaffen wir alle nicht.
Sie tut mir wirklich sehr leid, weil sie so großes Potential hat, es aber nicht nutzen kann.
Punkt 3:
Ich habe mich heute über meinen Kleiderschrank hergemacht und mich von vielen Sachen getrennt.
Dabei ist mir ein Tagebuch in die Hände gefallen, das ich vor einigen Jahren immer mal wieder geschrieben habe.
Aber immer nur in Krisenzeiten, das heißt in depressiven Phasen.
Ich hatte es schon viele Jahre nicht mehr in den Händen und ich musste weinen, als ich es gelesen habe.
Das Thema, ich bin schlecht, niemand liebt mich, ich komme mit meinem Leben nicht zurecht, ich bin schlecht für meine Kinder, meinen Mann, meine Eltern ...... usw. war das einzige, was sich immer wieder wiederholt hat.
Jetzt, mit etwas Abstand, finde ich diese Eindrücke unglaublich schade, weil ich die Zeit im Rückblick auch schön in Erinnerung hatte.
Damals gab es aber einfach diese tiefen Phasen, in denen ich das nicht erkennen konnte.
Erkenntnis:
So, was hat das alles jetzt miteinander zu tun?
Meine Chefin hat mir irgendwie einen Spiegel vorgehalten.
Ich konnte einfach sehen, dass sie sich nur selbst lieben und schätzen muss, dann ist alles gut. Sie macht ja eigentlich nicht viel falsch.
Sie erwartet die Lösung ihres Problems aber von uns. Wir sollen ständig bestätigen, wie toll sie ist.
Tja, genauso habe ich wohl auch immer getickt.
Immer wenn ich mich selbst anzweifle, möchte ich die Bestätigung von außen.
Aber: DAS IST GAR NICHT NÖTIG !!!!!!!!!!
Wenn ich mich liebe und anerkenne reicht das völlig aus.
Übrigens habe ich noch eine Veränderung zu früher entdeckt:
Früher habe ich nur in depressiven Phasen und ganz allein für mich geschrieben.
Jetzt schreibe ich diesen Block, den jeder lesen und kommentieren kann.
Und ich schreibe am liebsten, wenn ich eine POSITVE Erkenntnis gemacht habe, damit ich das Gefühl nicht vergesse und darauf zurück greifen kann, wenn ich es mal brauche.
Wow, ich bin echt dankbar, dass ich im Moment so viel Lernen darf!