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Wieder ein Freitag,

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    • 29. Mai 2016 08:44
    • Hallo Crazy,

      wow, was für ein toller Blogbeitrag und:
      Was für ein wohlformulierter Brief...Riesigen Respekt.
      Der Brief ist aus meiner Sicht so perfekt formuliert, dass es mir fast körperlich weh tut, denn genau das ist so häufig mein Traum:
      Im rechten Moment die richtigen Worte zu finden.
      Ich bin zwar auch nicht sooo schlecht im Formulieren, aber bei Deinem Brief kamen mir fast die Tränen in die Augen, so wunderschön geschrieben war er.

      Er hat ja auch seine Wirkung gehabt und wie Du schon selbst geschrieben hast: Deine Freundin war entsetzt, dass Du das Gefühl hattest, es könne etwas nicht stimmen zwischen Euch.

      Weshalb ich schreibe: Ich hatte vor Jahren mal das genau gegenteilige Erlebnis.

      Ich hatte seit ewigen Zeiten mal eine neue Freundin gefunden, die von der Wellenlänge her sehr gut zu mir zu passen schien.
      Alle anderen Freundinnen habe ich schon seit meiner Schulzeit und da keine direkt am Ort wohnte, hatte ich schon lange die Sehnsucht, mal eine neue Freundin zu finden, mit der die Chemie einfach stimmt.
      Ich hatte sehr viele Kontakte, speziell über meine Kinder, d.h. ich habe andere Mütter bei all den bekannten Gelegenheiten getroffen, die es so rund um Kinder gibt. Ich ging auch in Teilzeit arbeiten.
      An Bekannten hat es mir demnach nie gemangelt.
      Eine engere Freundin in meiner unmittelbaren Umgebung gab es aber nicht.

      Mit Maren hatte ich aber eine tolle Zeit. Mindestens für mich schien alles zu passen.

      Dann war es aber so, dass sie sehr kurzfristig durch den Beruf ihres Mannes fast 300 km von uns weggezogen sind.
      Das allein war ja schon ein Grund zum Heulen für mich.
      Was mich aber noch mehr erschüttert hat: Sie hatte bei uns vor Ort noch eine andere Freundin, die sie schon einige Jahre länger kannte und mit der sie, speziell auch, weil die Freundschaft über die Männer entstanden war, noch wesentlich mehr Anknüpfungspunkte hatte als mit mir. (Bemerkenswerte Randnotiz: Mein Ex-, damals Nochmann konnte manchmal ein selbstherrliches Großmaul sein)

      Als sie wegzog, sagte sie mir, sie werde es nicht schaffen, neben dieser einen Freundschaft weitere Freundschaften aufrecht erhalten zu können. Sie könne sich z.B. bei Besuchen am alten Wohnort nicht jeweils aufteilen, um alle zu besuchen, weil sie das viel zu sehr stressen würde.
      Sie bedauere es zwar sehr, aber sie werde allein den Kontakt mit der anderen Familie und dortigen Freundin aufrecht erhalten und bei Besuchen als Anlaufstelle nutzen. Mehr könne sie nicht leisten. Am neuen Ort wolle sie ja schließlich ebenfalls neue Freundschaften schließen.

      Irgendwie fand ich ihre Entscheidung schon nachvollziehbar, aber in ihrer Konsequenz fast brutal.

      Ich muss dazu sagen, dass das Ende der 90-er war und sie war jemand, der (noch?) nicht auf der losschwappenden Internetwelle geschwommen ist.

      Gerade heute lassen sich Kontakte ja einigermaßen aufrecht erhalten, auch, wenn die Medien den persönlichen Kontakt nie ersetzen können werden und sollen.

      Einmal habe ich sie mit den Kindern dann an ihrem neuen Wohnort noch besucht.

      Da sie aber davor und danach so 100 Prozent bei ihrer Linie blieb und es von ihrer Seite aus weder Anrufe, noch Briefe oder gar Besuche gab, habe ich dann kapituliert, weil ich ihre so deutlich formulierte Entscheidung ja auch akzeptieren wollte.

      So wenig wie es einseitige Liebesbeziehungen auf Dauer schaffen werden, gut zu gehen, so ist das mit einem einseitigen Wunsch nach Aufrechterhalten einer engeren Freundschaft ebenfalls.

      Bei uns demnach schon seit gut 15 Jahren: Null Kontakt. Freundschaft zerbrochen.
      Ich fand dieses 100 Prozentige damals unnötig, denn ich fand das Band zwischen uns so schön, dass ich absolut damit hätte leben können, dass sie es in einer Übergangszeit nur ganz lose in Händen behält. Solang es nicht zerschnitten ist, kann man es, je nach dem wie es im Leben weiter geht, gerne auch wieder aufnehmen und dann zu einer wieder festeren Verbindung verweben.

      So habe ich es gesehen. Im engeren Sinne bin ich auch kein eifersüchtiger Mensch. Von daher hätte ich Maren auch keinen Stress oder schlechtes Gewissen gemacht, weil ich z.B. nur "Second-Best" gewesen wäre.
      Sie hatte jedenfalls anscheinend andere Erfahrungen oder Ansichten.

      Liebe Maren, falls Du dies jemals hier lesen solltest und Dich hier wieder erkennen solltest, schreib vielleicht mal, ob es nicht ggf. doch an mir (oder der selbstherrlichen Art meines Ex... :-)) oder an sonst etwas gelegen hat, was Crazy hier so perfekt in ihrem Brief formuliert hat.
      Dieser unausgesprochene Gedanke, hat mich immer mal umgetrieben und manchmal ist es halt hauptsächlich die Sprachlosigkeit, die so viele Rätsel bei uns auslöst.

      So, liebe Crazy, jetzt zurück zu Dir:

      Von außen betrachtet, hast Du einen sehr hohen Anspruch daran, was im Rahmen einer Freundschaft so gehen sollte.

      Mit meiner Hand voll Freundinnen, die ich überhaupt habe, verbindet mich wegen der räumlichen Trennung von außen betrachtet nur ein eher loses Band. Der Eindruck täuscht aber hoffentlich, denn zumindest von meiner Seite aus, bin ich bereit, dieses Band (oder den Faden) nie abreißen zu lassen. Und wenn mich eine von ihnen dringend brauchen sollte, würde es auf jeden Fall halten und wir würden sofort sehr intensiv an unserem Beziehungsgeflecht weiterstricken, so dass unser so gesponnenes Netz sie hoffentlich auffangen können würde.

      So lange aber "keine Not" ist, freuen wir über das, was uns verbindet und sind über weite Strecken auch mal nur in Gedanken oder via WhatsApp und Co. in Verbindung.

      Im Moment habe ich keine Sehnsucht nach einer neuen Freundin. Mein Leben ist reich und ich könnte einem weiteren Menschen wiederum von meiner Seite aus ggf. gar nicht den Raum bieten, den ich ihr gerne gewähren wollen würde.

      Falls sich aber jemals wieder eine Maren für mich finden würde, hoffe ich, dass wir das Band nicht erneut abreißen lassen würden.

      Ich drücke Dir und Frau Mair die Daumen, dass ihr ein für Euch beide stimmiges Level des Umgangs miteinander findet.

      GGLG
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    • 28. Mai 2016 20:18
    • Hallo Crazy!
      Wenn eine Freundin geht tut das sooo weh, besonders, wenn frau nicht weiß, was eigentlich passiert ist!
      Ich umarme dich ein wenig, wenn du magst und wünsche dir Trost!
      Lunatara
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    • 28. Mai 2016 14:11
    • Hallo crazy, ich bin eine stille Teilnehmerin jedoch lese ich hier sehr gerne die Blogs und besonders gerne von etlichen Teilnehmer. Ich hatte gestern eigentlich auf dein Blog geschrieben, aber augenscheinlich hat es mal wieder nicht geklappt. Hatte gehofft das dir auf dein Blog jemand geschrieben hätte, aber...so ich finde es toll wie du bist deine Ehrlichkeit, herllich! Bzgl.Fr .Mair kann ich sagen dass Sie dir unrecht tut in dem sie deine Freundschaft einfach so abtut. Es ist ehrlich und toll was du ihr geschrieben hast. Damit beweist du ihr dass Sie für dich sehr wichtig ist. Schade nur dass sie sich nicht wirklich bemüht um diese Vertrautheit wieder herzustellen. Ich denke du hast dein bestes gegeben. Vielleicht hat sie momentan soviel um die Ohren und möchte niemanden zur Last fallen? Du wirst sehen sie wird sich bestimmt irgendwann bei dir melden, denn so eine Freundschaft gibt man nicht einfach so schnell auf. Lg
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    • 27. Mai 2016 20:50
    • an dem ich bei Eierlikör in der Küche sitze, und darüber grübel, warum meine geliebte Freundin so auf Abstand gegangen ist?
      Ich hatte ihr folgenden Brief geschrieben:

      "Liebe Frau -Mair,
      was ist los mit uns?
      Haben wir unsere Freundschaft, die von Ehrlichkeit, Zuneigung, Intelligenz und Humor getragen wurde, an die Wand gefahren?
      Wenn dem so ist, würde ich gerne verstehen, was geschehen ist?
      Habe ich etwas gesagt oder getan, das Dich verärgert, oder viel schlimmer, verletzt hat?
      Ich denke, wir kennen uns zu lange, zu gut, als daß wir nicht miteinander reden, und Unstimmigkeiten aus der Welt schaffen könnten.

      Falls Du auch glaubst, daß wir noch zu retten sind, würde ich mich freuen, am Karfreitag, (KarFreutag?), 25.3., hier mit Dir Espresso, Eierlikör und den letzten Punsch (2015 war es Glühwein) zu trinken.
      Wenn Du der Meinung bist, wir kriegen das nicht mehr zurechtgerückt, laß' es mich bitte wissen. Dann habe ich einen Grund zum Heulen, und spekuliere nicht mehr, was schief gelaufen ist. Dann rede ich mir ein, der Weg sei Dir zu weit, der Likör schmecke Scheiße, und Du hättest sicher gerne was anderes zu knabbern gehabt...
      Daß mein Mann manchmal ein selbstherrliches Großmaul ist, weiß ich.
      Falls das der Grund für Dein Schweigen ist!?! Raus mit der Sprache!

      Ich grüß' Dich,
      drück' Dich,
      küß' Dich."


      Darauf bekam ich die entsetzte Antwort, es wäre alles in Ordnung. Tatsächlich kam sie auch hierher (eine Woche früher, weil am Tag den ich vorgeschlagen hatte, ihr Hündchen gerade operiert worden war, und sie es nicht in Obhut ihrer Mutter lassen wollte, was ich durchaus verstehe!)
      Das war vor acht Wochen! Und seitdem gehen nur belanglose Whatsapps hin und her, bzw. schreibe ich, und krieg' eben nichtssagende Antworten. Anfangs habe ich noch nachgefragt, wann wir uns sehen können. Das habe ich dann sein lassen, nachdem immer dieselbe Antwort kommt: der Hund ist krank, die Mieter machen Ärger, deshalb hätte sie keine Zeit.

      Ich sitze einfach etwas ratlos rum, und gelange immer mehr zu der Erkenntnis, daß Freundschaften auch zu Ende sein können!?!
      Blöde, wenn einem das nicht ehrlich gesagt wird, und man grübelt und grübelt und grübelt.


      Mir war einfach danach, das hier in meinen Blog (ist ja MEINER!) zu schreiben. Und jetzt nehme ich noch ein Likörchen...