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Alles neu macht der Mai? Nö. Aber der November.

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    • 02. Nov 2016 13:04
    • Congrats, liebe Cid, zu einer gesundheitsfördernden und vielleicht auch lebensverlängernden Entscheidung :-)

      Ich habe gerade gestern von meinem Schwager gehört, dass er keinen freien Tag bekam (großer, deutscher Arbeitgeber), um sich um seine 11-jährige Tochter zu kümmern, weil meine Schwester eine Akut-Krebsverdacht-Untersuchung unter ambulanter Vollnarkose bekam. Aussage des Vorgesetzten "und kommen Sie mir nicht mit einer AU. Das hätte Konsequenzen."
      Nun war Dein Team ja angenehm, aber es kann nicht sein, dass wir unser Leben unter den Mammon stellen, bloß um die notwendigen Ausgaben für den Lebensunterhalt (oder soll man in solchen Fällen besser sagen: Aufrechterhaltung der Arbeitskraft?) zu verdienen.
      12- oder 14-Stunden-Tage sind ein schwerwiegender Gewaltakt gegen unsere Körper und Seelen. Leider bringen manche Rollen in Organisationen es mit sich, dass niemand diese auf zwei Personen aufteilen will (es kostet ja Erfolgsprämie). Tatsächlich ließe es sich anders organisieren, aber ... Ich kenne es aus eigener Erfahrung. Zum Schluss funktionierte nicht mal meine Verdauung ... und dann kam der große Knall und mein Körper sagte "Feierabend. Mit mir nicht. Und weil Du es nicht kapiert hast, wird es Dir jetzt sehr weh tun." Bandscheibenvorfall C6/C7 mit Lähmung und anschließendem Burnout. Klasse! Das braucht kein Mensch :-)
      - und die Einschläge in meinem Bekannten- und Kollegenkreis wurden größer: Schlaganfall hier, Herzinfarkt da, multiple Metastasen dort, allesamt unter 50 Jahre. Bandscheibe und Burnout bzw. Depression, Diabetes und extreme Unverträglichkeiten müssen heute wohl gefühlt als 1:2-Chance gesehen werden, spätestens zum 50. Geburtstag. Und was machten alle vorher? 70-Stundenwoche oder Schichtarbeit ...

      Das hast Du absolut richtig gemacht. Ich wünsche Dir viel Erfolg im neuen Team mit kürzeren Arbeitszeiten und ich bin mir sicher, dass in ruhigerem Fahrwasser Dein Körper von einigen Streßkilos ganz leicht loslassen kann :-)
      xe.
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    • 02. Nov 2016 10:57
    • Nun habe ich es doch gewagt und werde im Dezember den Arbeitgeber wechseln. Unsere persönliche Situation lässt sich nicht mehr mit meinen 12h Diensten vereinbaren und der weite Fahrweg zu meinen Patienten verursachte das kein Arbeitstag unter 14h verging. Eigentlich war der Wechsel so nicht geplant. Ich war sehr gern in der Firma, mittlerweile, und bin mit meinen Aufgaben gewachsen. Gestern nun also die Kündigung abgegeben, persönlich bei meiner Vorgesetzten. Wir haben lange gesprochen, sie kam mir mit sehr viel Verständis entgegen. Sie bedauert es sehr, sie wollte nämlich gern das ich als Teamleitung noch ein zusätzliches Team übernehme...ich könne jederzeit gern zurück kommen. So etwas gesagt zu bekommen tut auch sehr gut und ich bin wirklich dankbar, wie mich die Firma geprägt hat und mir ermöglicht hat diverse Erfahrungen zu sammeln.

      Nun startet am 1.12. ein neues Kapitel, ein Pflegedienst in meinem Wohnort mit Patienten in meinem Wohnort. Auch Außerklinische Intensivpflege, allerdings keine 12h Dienste mehr und nicht jeden Monat Unmengen Überstunden.

      Ich bin gespannt und freue mich darauf. :)