• 26. Mär 2018 17:14
  • Wozu noch ein Blog? Und dann zu SO einem Thema? Psychische Erkrankungen gelten als Volkskrankheit und gehen leider sehr häufig mit starker Gewichtszunahme einher. Dafür sind körperliche, emotionale und pharmakologische Gründe verantwortlich. Und steigendes Gewicht führt zu noch mehr Unzufriedenheit mit sich selbst. Es greift aber auch in den Stoffwechsel ein. Sogar in den Stoffwechsel, der das Gewicht reguliert. Diesen Teufelskreis will ich durchbrechen und ich bin mir sicher, ich bin nicht die einzige.

    Früher war ich schlank. Eigentlich immer. Zeitweise war ich sogar eher untergewichtig. Aber das änderte sich. Im Jahr 2000. Ich hatte eine schwere Depression, lange verschleppt und unbehandelt. Doch nun brach der Boden weg, ich kam in eine Klinik. Der erste Kontakt mit Psychopharmaka.
    Sie halfen mir, mein Leiden zu lindern - keine Frage. Doch von Beginn an schlich sich ein Schatten ein, der sich an mich heftete und mich von nun an verfolgte. Wie eine Klette an mir klebte: die Gewichtszunahme.
    2001: 30 Kilo mehr auf der Waage. Immer wieder folgten Änderungen an der Medikation, nicht wegen der Pfunde sondern um das Befinden einigermaßen aufrecht zu erhalten.
    Während aller medikamentösen Versuche und Kehrtwenden ging mein Gewicht rauf und runter. Immer wieder schaffte ich es, Pfunde loszuwerden. Nur um sie mir bald wieder doppelt und dreifach anzufuttern.

    Mein ernsthaftester Versuch, wirklich wieder schlank zu werden, bestand in Punkte zählen mit Weight Watchers. FlexPoints auf CD ROM. Ich verlor 15 Kilo, zuvor hatte ich nach einer Medikamentenumstellung schon 10 Kilo abgenommen und ich wurde wieder richtig rank und schlank. Dauerhaft? Fehlanzeige.

    Trotz dem Schwur "Das passiert mir NIE WIEDER" - es ging wieder aufwärts. Ich erreichte sogar ein neues Höchstgewicht und näherte mich bedenklich dem Doppelzentner.
    Im Kontext sehe ich immer schlechtes psychisches Befinden und Psychopharmaka. Heißhungerattacken. Frustessen. Kein Sättigungsgefühl. Ich weiß inzwischen recht gut, welches der zahlreichen Medikamente sich auf meinen Körper wie auswirkt. Die Tabletten welche mir gut tun machen mich dick.
    Die eine Gewichtsabnahme bewirkt haben - ja auch so etwas gibt es - habe ich nie vertragen. Oft bin ich an der Situation verzweifelt.
    Man ist psychisch labil und muss es ertragen, dass der Körper immer plumper und aufgedunsener wird. Irgendwie schafft man es nicht dauerhaft die Situation in den Griff zu bekommen...

    Das soll aber kein Jammer Blog werden. Nein. Mir ist klar, dass ich in dieser Situation nicht alleine dastehe. Deshalb oute ich mich. Ich recherchiere viel. Über Gewicht und die körperliche sowie emotionale Gesundheit. Es gibt kuriose Zusammenhänge: der gute alte Bauchspeck. Er sendet Hormone aus die ausgerechnet das Zentrum im Gehirn reizen, das für Sättigung/Gewichtsregulierung verantwortlich ist.....
    Nur eine von vielen Tatsachen.

    Leute, da müssen wir aber ran an den Speck! Mein Tipp: schaut euch die Ernährungs Docs im NDR an, die Beiträge findet ihr auch auf YouTube. Das ist sowas von motivierend. Hat mir die Augen geöffnet. Ich MUSS am Ball bleiben. Die Ernährung ändern, verbessern. Der Lohn soll sich in Form von verbessertem Wohlbefinden auszahlen! Mehr Wohlbefinden - irgendwann vielleicht sogar weniger Medikamente.

    Durchbrechen wir zusammen den Teufelskreis!