• 05. Feb 2019 06:22
  • Zur Zeit habe ich nicht nur viel Kontakt mit meinen Kindern, sondern auch mit meiner Stieftochter. Gestern Abend habe ich sie besucht, sie hat lecker gekocht und später kam dann ihr Freund. Ich sage immer mein Mädchen, aber die Frau ist schon 27 Jahre.
    Was wir beide im Januar zusammen erlebt haben, hat uns beide ergriffen.

    Sie hat ihre Familiengeschichte und ich die meine, aber sie gleichen sich! Sie gleichen sich mit dem ROTEN FADEN.

    Ich erzählte ihr von meinem Urgroßvater, der meinen Großvater grün und blau geschlagen hat. Von meinem Großvater, der meinen Vater brutal verdroschen hat. Und meine Kindheit, wie ich brutal misshandelt wurde.

    Das Mädchen hat noch kein Kind, hat aber jetzt schon Angst, einmal ein Kind zu bekommen, und das sich dann der rote Faden weiter durchzieht.

    Und so habe ich ihr meine Geschichte erzählt, wie ich nun als Vater auch brutal zuschlagen wollte. Jedoch sind wir dem ROTEN FADEN nicht hilflos ausgeliefert. Die Binsenweißheit ES SIND HALT DIE GENE, stimmt nicht.
    Wir können unser Leben in die Hand nehmen und unser Leben verändern. Wir müssen die Fehler unserer Vorfahren nicht wiederholen.

    Wir können die Welt nicht verbessern, aber wir können uns selbst verbessern und es bei unseren Kindern und auch später Enkelkindern besser machen.

    Mit einem gewissen Schmunzeln muss ich an meine Therapiezeit vor über 20 Jahren denken, wo ich zum Psychologen sagte :" Mein Problem ist nicht, dass mein Vater auf mich eingeschlagen hat, sondern dass ich meinen Sohn schlagen will !"

    Zum Abschied habe ich Sandra umarmt und ihrem Feund kräftig die Hand geschüttelt. Nun habe ich also drei Kinder, ich bin ja mal gespannt wer mich als Erstes zum Großvater macht.