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18. Okt 2015 - Sonntag...

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    • 18. Okt 2015 16:30
    • Liebe Karfunkel,
      Vielen Dank für deine Worte.... Tatsächlich haben viele Menschen eine sehr "romantische" Sicht auf diese Aufgabe, aber es ist genauso, wie du sagst, es gibt Grenzen! In der Krisenpflege "überbrücken" wir mit den Kindern eine kurze Zeit, solange, bis eine Dauerlösung gefunden ist. Da kann man nicht viel "wirken", vielmehr geht's darum, Ruhe zu schaffen, ein Umfeld zu bieten, wo die Kleinen einfach mal durchatmen können. Jedes Kind ist anders, jedes Kind hat Anderes erlebt und so ist es immer wieder eine Herausforderung! Ich werde versuchen, nicht alles in Frage zu stellen, nur weil wir im Moment mit einer sehr schweren Situation umgehen müssen.
      Danke! Tessa
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    • 18. Okt 2015 14:36
    • Liebe Tessa,

      ich habe auch immer mit Kindern gearbeitet, die einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben.
      Am Anfang waren meine Ziele und Hoffnung für die Kinder und Jugendlichen riesig und ich wollte sooooooo viel bewirken.
      Allerdings musste ich, wie du, feststellen, dass dem Grenzen gesetzt sind.
      Das hat mich stellenweise sehr traurig und hilflos gemacht.
      Einmal habe ich den Kontakt zu einer Jugendlichen abgebrochen, weil ich es meiner Familie gegenüber nicht mehr verantworten konnte.
      Und einmal musste ich mir eingestehen, dass ich nicht in der Lage war ein 4-jähriges Kind in meiner Vorschulgruppe zu halten, weil es meine komplette Energie gebraucht hätte, was allen anderen verloren gegangen wäre. (Die anderen hatten auch alle besonderen Förderbedarf).
      Mittlerweile weiß ich, dass ich für viele Kinder Gutes bewirken konnte und kann meine Grenzen akzeptieren, ohne dass ich meine ganze Arbeit oder Fähigkeit anzweifle.
      Ich bin mir sicher, dass du und deine Familie gute Arbeit leisten.
      Wenn ihr mit eurem jetzigen Gastkind aber an eure Grenzen stößt, dürft ihr das auch eingestehen.
      Sowas kommt vor.
      Zweifle deshalb nicht an deiner Eignung für diese Aufgabe!
      Ich bewundere dich sehr für dein Engagement!

      Liebe Grüße
      Karfunkel
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    • 18. Okt 2015 14:30
    • DANKE!!! Wisst ihr, die Aufgabe ist groß und überall wird das Engagement sehr geschätzt... im Alltag ist aber doch manchmal so, dass ich mich frage, ob ich die Richtige bin! An manchen Tagen bin ich abends einfach fertig und habe nicht das Gefühl, es "gut gemacht "zu haben... andere Tage sind gut. Am Ende kann man eben nur bieten, was man hat und wer man ist... für unseren kleinen Gastjungen ist es hier auch nicht immer einfach, mit den großen Jungs gehts gar nicht, mit unserem Jüngsten klappt es ganz gut, so hat er dort immerhin einen "Kinder-Verbündeten".... ich werde sehen, wie es mir geht, wenn wir diese Zeit gemeinsam zu Ende bringen - für den Kleinen hoffe ich von Herzen, dass eine gute Familie gefunden wird. Leider nimmt die Mutter keinen einzigen Termin beim Jugendamt war, sodass es im Moment aussieht, als müsse sie per Gericht geladen werden... ohne ihre Entscheidung, kann gar nix weiter entschieden werden... auch das frustriert....
      DANKE für Deine Worte! Ich bleib stark und ich bleib dran und ich werde weiterhin versuchen, alle Tage mein Bestes zu geben - mal gelingt mir das gut, mal nicht so sehr....
      Tessa
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    • 18. Okt 2015 13:12
    • Liebe Tessa,
      ich möchte mich den Worten von Ella anschließen und wünsche Euch noch die Kraft, Eure angenommene Aufgabe bis zu einer hoffentlich baldigen Dauerlösung für den kleinen Mann wahrnehmen zu können.
      Gerade das, was Du über die andere Gastfamilie schreibst, macht deutlich, dass Kinder, je kleiner sie sind, umso herrlich unverdorbener sind.
      Umso trauriger die Schicksale der Kleinen, die schon so früh traumatisiert werden.
      Und: Umso höher ist Dein / Euer Engagement anzurechnen.
      Als meine Kinder klein waren, hätte ich mir auch vorstellen können, so eine Aufgabe anzunehmen.
      Mein Exmann war dafür aber nicht zu haben. Heute arbeite ich leider in Vollzeit, so dass diese Aufgabe andere übernehmen müssen.
      Alles Liebe und Gute für Eure ganze Familie und tausend Dank, dass Ihr so etwas macht!
      LG
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    • 18. Okt 2015 12:34
    • DANKE!!!! Energie fließt und tut mir gut, liebe Ella!!
      Tessa
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    • 18. Okt 2015 12:06
    • Liebe Tessa,

      ich drück dich ganz doll und lass einfach nicht mehr los, so kann ein bisschen meiner Energie zu dir fließen!
      Du und deine Familie, ihr macht das sicherlich ganz toll, auch in dieser extremen Situation!
      Wo wäre der kleine Mann ohne Dich ohne Euch?! Es ist toll, nein es ist großartig und überwältigend, dass Ihr für ihn da seit und dass ihr ihm eine normale Familie, ein normales, fasst sorgenfreies Leben zeigt!
      Zweifel nicht an dir und deiner Liebe für die Aufgabe als Krisenmama, denn ich glaube, dass wäre falsch!
      Euch wurde eine scheinbar unlösbare Aufgabe gestellt und diese meistert ihr bereits seid mehreren Wochen! Also haltet einander fest, gebt euch Kraft! Ihr, Du packst das!

      Ich weiß, dass ich dich und deine Familie nicht kenne aber durch dein Schreiben hier im Blog, glaube ich dich ein kleinen bisschen einschätzen zu können!

      Ich umarme dich im übrigen immer noch! :o)

      Liebe Grüße Ella
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    • 18. Okt 2015 11:48
    • .... kalt, regnerisch, oben schneits... ich hab geputzt, mein lieber Mann ist mit den zwei Großen unterwegs, ich mit Gastkind und unserem Jüngsten zu Hause... gestern hatte ich die mega Krise, wollte alles hinschmeissen, ..... je länger unser kleiner Gastjunge hier ist, desto klarer wird mir, dass wir doch oft sehr überfordert sind mit dieser Störung und allem, was sie mit sich bringt. Der Therapeut der unsere Supervisionen leitet, meinte auch, der Junge brauche dringenst therapeutische Begleitung, optimaler Weise zusammen mit jener Person, die die Aufgabe der "Bindungsperson" übernehmen kann.... Nun hat auch der Kindergarten gegen eine Aufnahme entschieden, er war kurz in einem Kindergarten zwei Orte weiter und die sagten, es wäre nicht möglich, ihn in eine normale Gruppe zu integrieren, ohne eine zusätzliche Kraft, die ihn begleitet, wäre ein normaler Kindergartenalltag nicht möglich... sorry Mädels, ich hadere mit meiner Aufgabe und glaube, dass ich nach dieser Krisenzeit wirklich "aufgeben" muss... da gibts eine Mama in unserem Kreis, die ist sowas von überdrüber glücklich mit dieser Aufgabe, erzählt immer von diesen innigsten Momenten mit den Krisenkindern und ich denk mir immer, wir Beide haben nicht den gleichen Job. Zwischenzeitlich weiss ich, sie hatte bisher 2 Säuglinge, eins blieb 3 Wochen, eins 10 Tage... ich hatte/habe zwei 5-jährige, eins blieb 3 Monate und das zweite sollte 2-3 Wochen bleiben, nun ist der Fall völlig offen... - das ist wirklich nicht die gleiche Aufgabe.... je größer die Kinder, desto größer Das Trauma, desto bewusster ist es für die Kleinen natürlich auch. Da muss man schon anders ran und ist anders gefordert. Bei unserem Gastkind jetzt kommt eine massive psychische Störung hinzu, mit der ich als "Laien-Mama" mega überfordert bin und meine ganze Familie ist es auch.... und so bin ich wirklich nicht sicher, ob ich das noch einmal leisten werde können.... .

      Achhh.... jetzt hab ich Euch hier vollgetextet - wollte ich nicht. Sorry.
      Mir laufen grad ein paar Tränchen runter, heute ist es schwierig!
      Also - durchatmen, Schluck Tee trinken und weiter gehts...
      DANKE fürs "zuhören" - hat grad gut getan!
      Tessa