28. Mai 2016 - Diese Woche war mäßig
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- 30. Mai 2016 15:28
- Liebe Xe.,
bin nun mal wieder hier....und was lese ich nun alles....
Aber den Sätzen von Kim und Karfunkel ist eigentlich nichts hinzu zufügen.
Sie haben beide gut argumentiert.Sind auch so meine Gedanken.
Gut ist,die Gartenarbeit kann sehr entspannend sein....
Dein zugelaufener Besuch scheint Dir auch Freude zu machen.
Ich wünsche Dir eine schöne Woche.
Liebe Grüße
Bulette
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- 29. Mai 2016 18:59
- Liebe Kimimnet, liebe Karfunkel,
danke für Eure lieben und aufmunternden Worte :-)
Ich habe auch beschlossen, mich vor allem um mich selbst zu kümmern, zumal mir das Thema Depression aus eigener Erfahrung nicht fremd ist. Das braucht wirklich niemand. Mittlerweile kenne ich viel Erkrankte und wesentlich mehr, die sagen, dass die Rückschläge zwar kommen, aber kürzer sind und nicht so heftig. Das empfinde ich genauso.
Daher kenne ich ja auch die Anzeichen: bestimmte Dinge thematisieren, nicht mehr zuhören (können) im Sinne von einer Unterhaltung folgen, Abgelenktheit, Mattigkeit usw.
Ich kümmerte mich heute um Garten und Wanderkater. Das war gut.
Zwischenzeitig telefonierte ich mit meinem Lieblingsmensch, der - so hörte ich es heraus und fragte eindeutig nach - auch nicht wirklich Interesse hatte, etwas zu unternehmen. Ich sagte ihm, dass es kein Problem ist, denn ich habe ja tatsächlich viele Projekte im Garten und nutze beim Arbeiten Musik, Vorträge oder Interviews (genial, dass es Smarthopnes gibt). Heute hörte ich eine Rede von Eugen Drewermann (http://youtu.be/10w_uFNCImE) zum Thema "Geld, Gesellschaft und Gewalt" und da bin ich dann schon wieder bei der Nachhaltigkeit, deren Bogen sich bis zu MM spannt.
Ich habe Hoffnungen für meinen Lieblingsmenschen und mich. Zum Glück bin ich in einem Alter, indem man nicht den Eindruck hat, man würde etwas verpassen, bloß weil mal eine gemeinsame Unternehmung (wir wollten auf einen Streetfood Market) ausfällt.
Die Nummer mit einem verflossenen hat bei mir damals auch ein Wahnsinnstief ausgelöst. Heute weiß ich, dass es nicht um verpasste Chancen oder Zukunft ging, sondern um meine Müdigkeit, mich auf einen neuen Lieblingsmenschen einzulassen. Im Nachhinein bin ich froh, dass sich unsere Wege trennten, denn wirklich alle (einschließlich zweier langjähriger Gefährtinnen) sagten "der ist kein Mann für Familie oder Beziehung" und so war es auch: ständig auf der Suche nach dem besonderen Kick, den er mit Glücklichsein verwechselte. Der Gute war zwischenzeitig sogar an ganz merkwürdige Personenkreise geraten, die ihm eine spirituelle Ausbildung für 12000 € verkauft haben. Das war so in der Endphase der damaligen Beziehung. Richtig geschnallt hatte ich es erst ein Jahr später.
So ist es eigentlich immer gut, dass es kommt wie es kommt. Es ist immer die richtige Zeit: Jetzt!
Einen schönen Sonntagsausklang,
xe.
(hier heute mit dem Wanderkater, der eindeutig ein Hedonist ist)
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- 29. Mai 2016 13:43
- Es ist schön, dass es solche wie dich DOCH gibt, liebe kim!!!!!!!
Und Xeno:
Ich denke in eurer Situation ist es wichtig, dass du dich von der Depression deines Partners gut abgrenzen kannst.
Es sind seine Themen, nicht deine!
Bleib ganz bei dir, versuche nicht zu sehr über sein Weltbild zu urteilen.
Lebe deine Ideale. Wenn du in deiner Mitte bist, kannst du auch ihm Halt geben in seiner Depression.
Ich kenne diese depressiven Phasen leider auch.
Geholfen hat mir mein Mann, indem er mich gehalten hat, egal wie tief ich gefallen bin.
Nicht geholfen hat, wenn jemand meine (oft verquere Sicht) nicht ernst genommen hat und sie als völligen Quatsch abgetan hat (obwohl er vielleicht sogar recht damit hatte).
Oft war mein Mann sehr verzweifelt, weil er das Gefühl hatte, dass er mir nicht helfen kann.
Das tut mir sehr leid, weil ich ihn (eine sehr stabile emotionale Person) in so schlimme Phasen gebracht habe.
Aber man hat in einer depressiven Phase keine Wahl.
Wenn man sich selbst heraus holen könnte, würde man es tun.
Gott sei Dank kann man das aber lernen.
Manche Auslöser einer Depression sind schließlich sehr tief verankert und haben sich über sehr lange Zeit manifestiert.
Du bist allerdings nicht sein Therapeut.
Du kannst ihn einfach nur so annehmen, wie er ist.
Halt ihn fest (ich finde, Körperkontakt tut gut) und versuch, ihn z. B. durch gemeinsame Unternehmungen, die euch beiden Freude machen, auf andere Gedanken zu bringen.
Ich wünsche euch beiden alles Gute!
Und was deine Challenge angeht: Sei nicht so streng mit dir!
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- 29. Mai 2016 11:55
- Liebe, liebe Xeno,
Dein Lieblingsmensch erinnert mich so sehr an meinen ehemaligen Lieblingsmenschen.
Da er sich inzwischen leider selbst zu meinem Ex-Lieblingsmenschen degradiert hat und sich einer dem Golfspiel- und den Highend-Marken eher zugänglichen, bildhübschen, sportlichen, blutjungen Kollegin zugewandt hat und mit ihr hoffentlich auch glücklicher ist als mit mir, kann ich Dir leider keine guten Lösungsangebote unterbreiten.
Mein Ziel war damals, ihn trotz aller bekannter Unterschiede zu mir auf die eher bescheidene, aber glückliche Seite des Lebens zu ziehen.
Ich hatte die berechtigte Hoffnung, dass das gelingen könnte, da er zwischendurch auch einen gewissen Überdruss im Hinblick auf überkandidelte Geschäftsessen, nichtssagende Gespräche mit den Golfer-Kollegen etc. äußerte.
Es ist mir bekanntermaßen nicht gelungen, ihn bei mir und unserer tollen Familie zu halten. Und durch die Art, wie er unsere Trennung angegangen ist, hat er wiederum mich in die schlimmste depressive Phase meines Lebens gestürzt.
Nach fast 10 Jahren trauere ich immer noch hin und wieder über die vergeben Chancen. Die Frequenz wird aber seltener.
Im Moment habe ich dank meines neuen Lieblingsmenschen aber die berechtigte Hoffnung, jemanden gefunden zu haben, der es auch dauerhaft in meiner, nicht auf Glanz, Glitzer und auf äußeren Schein ausgelegten Welt gut aushält.
Was ich selbst inzwischen (aber wirklich auch erst so richtig seit MM) gelernt habe, ist, dass es für mich auch bei der Ernährung besser ist, mehr auf Nachhaltigkeit zu achten.
Da war ich bisher halt zu oft zu wahllos...und das ist ja das eigentliche Thema hier bei MM. Es lässt sich aber natürlich auch prima auf andere Lebensbereiche übertragen.
Ich drücke Dir und Deinem Lieblingsmenschen die Daumen, dass Ihr gemeinsam gut aus der Depression rauskommt.
Könnte es helfen, doch noch mal mit ihm intensiver, aber ohne zu viel lautes Gelächter zu sprechen?
Wie mein Ex scheint er tief in sich ein Problem mit seinem Selbst zu haben. Nur haben es Männer oft schwerer, das auch mal einzuräumen.
Mein neuer Lieblingsmensch ist da erfrischend anders. Er hat zwar kein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, handelt allerdings dennoch schon von Beginn an mehr aus sich selbst heraus und nicht so sehr mit dem Blickwinkel "Wie könnten mich andere sehen?".
Beide Lieblingsmenschen sind extrem verschieden, nur waren und sind beide seit je her dürre Heringe :-) (lieb gemeint)...
Was hat denn das nun wieder zu bedeuten???
Rätsel über Rätsel...das Leben ist spannend.
Nachtrag: Sehr spannendes Schaubild...den Rest muss ich bei Gelegenheit nochmal nachlesen.
Mit den Schnittmengen, bzw. eher mit den schaubildlich teilweise nicht vorhandenen Schnittmengen habe ich ein Problem.
Hätte mein Plätzchen nämlich schon gefunden, wenn ich mich an der Stelle verorten sollte...Nur: solche wie mich scheint es laut Schaubild nicht zu geben :-))
GGLG und einen schönen Sonntag!
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- 29. Mai 2016 00:01
- 28. Mai 2016 - Diese Woche war mäßig
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Hallo, liebe Lesenden,
auch wenn noch nicht Sonntag ist, starte ich meinen Wochenrückblick.
Was war gut?
+ Arbeitspensum
+ neue Kunden
+ viel im Garten geschafft und dabei schöne Musik vom Smartphone gehört
+ mit einer guten Freundin (seit der Schule) via Facebook telefoniert und viel gelacht (sie ist gerade in den Staaten)
Was war so lala?
- Lieblingsmensch in der Depression (schwierig ... vielleicht spendiere ich noch gleich ein paar Zeilen dazu)
- Gelb-Challenge verloren! 3 Tage über 30% aber unter 40% ... (gut, einen Tag -Sonntag - gibt es ja noch...).
Jetzt, als ich diese Worte tippe, wird mir bewusst, wie viel ein Blog auf MM wert ist. Allzu häufig diskutieren wir ja in den Blogs alles andere, bloß nicht Ernährungsumstellung & Co.
Ich greife mal den Punkt mit meinem Lieblingsmenschen auf. Der hat seit knapp 10 Tagen eine fiese depressive Episode. Das (nur für Außenstehende zur Information) hat nun nichts mit Traurigkeit, sondern meist vielmehr mit dem Fokus zu tun. Sein Fokus: Reiche Menschen. Ich kann es nicht anders beschreiben. Es dreht sich alles um die Personen, die man gemeinhin als C-Promi bezeichnen würde, und wie diese leben. Wir hatten eine Konversation zu Marken beispielsweise; er fragte mich, ob ich das Symbol auf dem Polohemd einer anderen Person kenne … ich sagte, dass es mich nicht interessiert und er wollte das weiterhin thematisieren ...
Ehrlich?!? Das ist mir zu hohl!!! Ich bin 50 und auch mit 20 habe ich klar einen Herkunfts-, Produktions- oder Markenfokus gehabt (den pflege ich auch noch, z. B. handgearbeitete Schuhe, Jeans ohne Bleichen etc., maßgeschneiderte Blusen aus reiner Baumwolle, reiner Seide oder reinem Leinen – ich bin in nun kein Luxusweib, denn in meinem Schuhschrank ist das älteste Paar über 20 Jahre alt und mit „Shoppen“ kann ich so gar nichts anfangen – vielleicht bin ich da zu rational), das für mich Allerletzte ist aber, irgendetwas als Werbeapostel zu tragen. Daher habe ich mich technisch von der Apfelwelt vor vielen Jahren verabschiedet.
Okay, zurück zum Stein des Anstoßes. Es ist 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zurzeit und er erzählt mir, geradezu besorgt wie um Familienmitglieder (er war wirklich aus dem "Häuschen"), die das machen MÜSSEN – wie schlimm die Wetterverhältnisse seien, und dass er besorgt sei, dass so viele dort verunfallen (er ist zugleich ausgesprochener Fan des Spektakels). Es erweckt in mir rein emotional den Eindruck, sein (nicht existenter) Zwillingsbruder fährt mit und er macht sich große Sorgen. Mir geht kurz durch den Kopf „das muss jeder Mensch selbst entscheiden“ als ich mich beherrsche und irgendeinen Ich-verstehe-Dich-Dumm-Schwatz daher sage. – Was soll das? Will er sich aufwerten, indem er sich mit diesen Menschen, die da fahren (und sich dies leisten können) irgendwie „auf eine Stufe“ stellt?
Es geht mir nicht um Über oder drunter, erst recht nicht um Finanzen ... dafür respektiere ich zu sehr das Leben. Ich verstehe einfach diese Pseudovergleiche nicht. Immer geht es um Geld, das den jeweiligen quasi aufwandslos zufließt - und einer vorgetäuschten "Zugehörigkeit" - vor dem Hintergrund einer 60%igen Schwerbehinderung als Vorarbeiter in Schicht in der Stahlindustrie ... Ich würde ihm das gerne mal an den Kopf knallen, bin dafür aber zu gut erzogen.
Dazu muss ich erwähnen, dass es zahlreiche solcher Gesprächsfetzen in den letzten Tagen gab, etwa so „ich gehe ja gerne bei XYZ essen. Das ist ja der Neffe von dem Italiener, wegen denen es damals die Schießerei gab … eine der Familien, du weißt?“ oder "in den Staaten fliegen die ja zu den Nachbarn mit dem eignen Flugzeug." (Ich - vor dem Hintergrund, viele Menschen und Staaten gerade auf dem platten Land zu kennen: "von welchen Menschen sprichst du?" Er: "das haben mir meine Freunde erzählt, und die kennen sich aus. Ich war ja selbst nie da.") oder „ich mag diese Events, wo der Hochadel bis zu - er nannte beispielhaft auf Nachfrage meinerseits - den Geißens vertreten ist ...“ Ich:“?!?“ Großes Gebrüll! - Was will er mir damit sagen? Wie klein muss der Selbstwert sein, um sich an BILD-News hoch zu angeln oder anderer Boulevardpresse, und warum ist mir dies bislang nicht aufgefallen?
Ich sage Euch: (manische) Depressionen bzw. bipolare Störungen sind für Außenstehende manchmal sehr unterhaltsam.
Sodele, ein paar nachdenkliche Grüße nach einem Tag intensiver Gartenarbeit,
xe.
ach...shiet das Bild ist nicht gedreht und ja: da steht "Jack Wolfskin" (na, prima! voller Fettnapf). Dieses Outdoorhemd trage ich nun das zehnte Jahr während der Gartenarbeit. Echte Qualität, die ich gerne auf diesem Foto dokumentiere ;-)
Noch ein Nachsatz. Jetzt fällt es mir wie Schuppen ... : "aufstiegsorientiertes Arbeiter-Millieu" nennt des die SINUS Markt- und Sozialforschung GmbH seit Jahrzehnten. Alle Merkmale treffen zu. Hmmm ... wie gehe ich nun damit um, da ich mich eher im post-materialistischem Umfeld als "Expeditive" angesiedelt sehe? (http://www.sinus-institut.de/sinus-loesungen/sinus-milieus-deutschland/)