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22. Feb 2016 - Schuld haben nicht die Anderen (Teil 1: Lebensmittelindustrie)

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    • 26. Feb 2016 13:35
    • Hallo Kimimnet, danke für dieses Thema!
      Es ist zu gut um es untergehen zu lassen.
      Aber ja, wir werden von der Lebensmittelindustrie schwer beeinflußt... man überlege: ein Kinderriegel muss ja gesund sein, wenn da so viel gesunde Milch drin ist.
      Ja und wer wehrt sich seit Jahren gegen eine Ampelregelung auf den Verpackungen?
      Wir sind erwachsen und es liegt an uns, was wir mitmachen und was wir nicht kaufen.

      Das Leben wie es meine Eltern hatten kann ich mir noch gut vorstellen. Schwieriger wird die Vorstellung schon mit dem Leben meiner Großeltern, ohne Waschmaschine, ohne Kühl- und Gefrierschrank... Bad?
      Toilette im Außenbereich? Weite Strecken zur Arbeit zu Fuß?
      Nein, da bin ich für den Luxus heute dankbar. Die Erledigung im Ort mache ich alle zu Fuß (kann nicht Fahrrad fahren) und bin dankbar für unseren großen Garten außerhalb des Ortes. So kann ich viele Früchte auch einfrieren, Tomatensoßen und Gemüse einkochen oder einfrieren. Das sind ab dem Säen oder Pflanzen über die Ernte und das haltbar machen sehr schöne und meditative Arbeiten im Garten, die ich in den letzten Jahren noch mehr schätzen lernte.
      Die Esskultur heute möchte ich nicht werten, es ist einfach nicht meine. Auch war und ist es uns immer wichtig, dass alle Familienmitglieder wenigstens eine Mahlzeit am Tag gemeinsam einnehmen.
      Ja, auch ich finde, für das Essen sollte sich jeder Zeit nehmen und genau hinschauen, was man da isst und wie es schmeckt.
      Xeno, die Zen Things finde ich super! Danke dafür.
      Liebe Grüße
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    • 23. Feb 2016 23:23
    • Oh, Danke für die tollen Kommentare!
      Ja, einfacher ist manchmal doch besser...so sehe ich das auch.
      Ich wollte nicht das selbe Leben wie meine Mutter, aber für uns Kinder hatte es damals auch sehr viel Gutes. Speziell meine Liebe zu Gemüse und Obst ist in meiner Kindheit gelegt worden. Dafür bin ich sehr dankbar.
      Blumenkohl und Porreegemüse aus dem eigenen Garten waren meine absoluten Favoriten. Danach aber auch wirklich alles, was der Garten so hergab.
      LG Euch allen!
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    • 23. Feb 2016 22:28
    • Hallo an alle,

      kleiner Nachtrag und ein Fundstück. Nach dem Zen kann man sich nur auf eines konzentrieren. Wann und wie essen wir? Läuft das Radio? Liegt das Smartphone auf dem Tisch oder eine Zeitung? - All das sind jahrtausendalte Grundsätze, die wir in der schnelllebigen Zeit vergessen haben.
      Auch wenn es die Nur-Hausfrau nicht mehr gibt (die gab es auch auf dem Bauernhof nicht; da hat diese ja auch bei allem mit angepackt), so sind uns Rhythmen und Rituale verloren gegangen. Darum geht's - aus meiner Sicht.
      Also: genießt, was ihr esst, aber genießt es, ganz bewusst (nicht "nebenbei") - und alles wird gut :-)

      Liebe Grüße,
      xe.
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    • 23. Feb 2016 19:39
    • Hallo Kim,

      Du hast ja so recht!
      Ich selbst habe allerdings schon immer gern Obst und Gemüse gegessen.....
      Aber es gibt soviel andere Menschen,die leider erst zu spät erkennen,dass Fertigprodukte und Co. nicht das richtige Essen ist.
      Durch die "to go"-Angebote glauben alle Zeit zu gewinnen......

      Es stimmt auch.....früher war es besser,wenn alle an einem Tisch gegessen haben.....

      Aber die "nur Hausfrau" gibt es eben kaum noch.Es ist eben eine andere Zeit heute.....schade ist das schon.

      Finde aber toll,dass Du Dir so Deine Gedanken darüber gemacht hast.

      Das Thema sollte für Viele anregend sein um es besser zu machen.....

      Liebe Grüße
      Bulette
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    • 23. Feb 2016 09:51
    • Liebe Kimimnet,

      da ist viel Wahres dran! Was mir neben der ganzen Imbiß-Welle auffällt sind all die "to go"-Angebote, als würde der Mensch im 21. Jahrhundert ständig kurz vor dem Verhungern und Verdursten stehen. Wir haben früher nicht mal ein Getränk dauernd dabei gehabt, obwohl wir unterwegs nicht ein Zehntel der heutigen Kaufgelegenheiten hatten,
      Das mit dem Wasser für unterwegs empfinde ich als gute Neuerung, der Rest ist fraglich.

      Seitdem ich kaum industriell verarbeitete Nahrungsmittel verzehre, auf "light"-Produkte ebenso verzichte wie auf "fettarm", "zuckerfrei" usw. und wieder ordentlich selbst koche habe ich verschiedene Baustellen schließen können:

      - ordentliche, problemlose Verdauung
      - flacher Bauch (kein Blähbauch)
      - seltenst Heißhunger (wenn, dann richtig Hunger, also Appetit auf Vernünftiges)
      - ein Figur wie vor 25 Jahren
      - körperliches Wohlgefühl (das hatte ich auch bei gleichem Gewicht nicht mit diesem Convenience Food)

      Meine Ernährung ist mir schon lange wichtig, doch jahrelang kaufte ich Brot, das nicht unbedingt vom Handwerksbäcker stammt, aß Vollkornpasta aus der Fabrik und "gönnte" mir ab und zu eine Pizza vom "Italiener". Ich aß weiterhin zuckerfreie Pfefferminzpastillen und trank ein vermeintlich gesundes Glas Obstsaft aus Konzentrat anstatt einen Smoothie aus frischen Früchten zu mixen. ich orderte die Modegerichte wie gefüllte Pepperonischoten, panierte Riesenchampignons usw, die allesamt in der Gastronomie lediglich auffrittiert oder mikrowellengegart , keinesfalls jedoch frisch zubereitet werden. In der Fabrik kommen zahlreiche E's und andere ungebetene Zusätze dazu. Das zerstört jedes Lebensmittel.
      Seitdem ich auch dies unterlasse ist alles wieder im Gleichgewicht.

      Weiterhin viel Erfolg auf MM,
      xe.
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    • 23. Feb 2016 09:19
    • Meine Güte,wie recht Du hast.
      Auch meine Großeltern waren Landwirte und meine Mutter auch Vollzeithausfrau.Wie hat das Essen immer gut geschmeckt und keiner aß für sich allein.Da hast Du mal einen gehörigen Denkanstoß gegeben.
      Es stimmt wirklich:Die Fertigprodukte sind kein Fortschritt,sondern Rückschritt.
      Gesunder war es früher allemal.Aber wer ist heute noch Vollhausfrau?
      Das ist so ein zweischneidiges Schwert.
      Ich danke Dir sehr für diesen Beitrag.
      LG Heidi
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    • 22. Feb 2016 23:51
    • Kopiert aus einem längeren Forenbeitrag greife ich den Gedanken auf, dass wir häufig die Schuld für unser Übergewicht bei Dritten suchen.

      Ich selbst habe damit aufgehört, denn ich bin ja schließlich erwachsen und lebe glücklicherweise in einem freien Land.

      Es ist deshalb m.E. richtig, dass wir letzlich niemanden für unser (eventuelles) Übergewicht verantwortlich machen dürfen.
      Es gibt Einflussgrößen, die wir speziell als Kinder nicht zu 100 Prozent selbst beeinflussen können und schwupps sind wir als Erwachsene drauf auf einem nicht so tollen Weg.
      Dennoch können die meisten ihn ja grundsätzlich aus eigener Kraft in eine positive Richtung lenken.
      Dass das immer einfach ist, verspricht uns ja ohnehin maximal die Abnehmindustrie, deren Werbeslogans schon recht fragwürdig sein können.

      Was ich festgestellt habe, ist jedenfalls, dass Dritte demnach keine echte Schuld an meinen Gewichtsproblemen haben.
      An die eigene Nase fassen muss ich mich dafür, dass auch ich -wie so viele- bestimmte Entwicklungen zu unkritisch zugelassen habe:

      Als ich Kind war, gab es herrlich geregelte Mahlzeiten.
      Morgens ein gemeinsames Frühstück, mindestens mit meiner Mutter und meinem Bruder.
      Mittags hat meine Mutter frisch gekocht.
      Es gab viel frisches Gemüse aus dem Garten.
      Meine Großmütter haben es beide ähnlich gemacht und allen war gemeinsam, dass reichlich Obst und Gemüse selbst angebaut wurde.
      Zur Kartoffelernte sind wir sogar mit ins Feld gefahren. Das war immer ein ganz besonderes Zusammenarbeiten.

      Meine Omas und meine Mutter waren Vollzeit-Hausfrauen.
      Ich selbst wollte das so nicht für mich. Dennoch: Das qualitativ höherwertige Essen aus meiner Kindheit weiß ich sehr zu schätzen.
      Da sind Fertigprodukte und Co. ein echter Rückschritt.
      Die Lebensmittelindustrie ist nicht schuld, sondern wir, die wir die Entwicklung hin zu immer billiger, immer schneller bei immer weniger Aufwand etc. zugelassen haben.

      Ein weiterer Aspekt, der damit einhergeht, ist m.E., dass wir immer mehr vereinsamen.

      Meine Großeltern mussten aus organisatorischen Gründen immer zur selben Zeit Mittag essen. Es wurde auf dem Feld gearbeitet und wenn dort eine Pause gemacht wurde, musste die Mahlzeit auch fertig sein.

      Vor 60 Jahren hätte kein Teenager einfach in den Laden gehen können und sich eine Fertigpizza kaufen, die er dann einsam für sich verdrückt.
      Man kam in jedem Fall zu den Mahlzeiten zusammen und tauschte sich aus...das war doch ein toller Nebeneffekt vom Kochen mit frischen Zutaten.

      So, genug für den Moment. Mir fallen die Augen zu...Ich möchte der Entwicklung weiter entgegenwirken und nicht mehr alle Verantwortung, was meine Ernährung angeht, an die großen Lebensmittelriesen abgeben.

      Das Schöne ist ja, dass wir grundsätzlich frei in unseren Entscheidungen sind. Allein, wir sind von klein auf an bestimmte Abläufe, Mechanismen, Bequemlichkeiten etc. gewöhnt.